Hilfe für Hauptschüler
Sozialarbeit: Gladbacher Pädagogen haben ein gemeinsames Konzept für ihre Tätigkeit ausgearbeitet.
Mönchengladbach. Es ist schlicht spiralgeheftet, in Kladdengröße gehalten und umfasst 42 Seiten. Es heißt ganz banal "Schulkonzept Sozialarbeit an Mönchengladbacher Hauptschulen". Doch das, was dahinter steckt, ist im Regierungsbezirk Düsseldorf einmalig.
In Mönchengladbach haben sich die elf Schulsozialarbeiter, die an den Hauptschulen tätig sind, in einem Arbeitskreiss namens "InSchool" zusammengesetzt und ein Konzept für ihre Arbeit entwickelt.
Die Probleme sind allgemein bekannt: Die Gewalt an Schulen nimmt zu, viele Schüler sind für Eltern und Lehrer nicht mehr erreichbar. Umso wichtiger ist die Arbeit der Sozialpädagogen. Das zeigt auch die Tatsache, dass sie in der Zukunft fest im Stellenplan der Schulen verankert sind.
"Schulen können sich dann selber entscheiden, ob sie einen zusätzlichen Lehrer oder einen Sozialpädagogen einstellen, der sich um Defizite im Bereich der sozialen Kompetenzen kümmert, die ja leider immer mehr zunehmen", erklärt Georg Hoffmeister, Leiter des Schulpsychologischen Dienstes.
Schulamtsdirektor Walter Steinhäuser lobt die Arbeit der Sozialpädagogen: "Es ist bemerkenswert. Menschen mit unterschiedlichen Konzepten im Kopf, die mit den verschiedensten Ansätzen an ihren Schulen arbeiten, haben gemeinsam ein Konzept konzipiert, dass hervorragend die Arbeitsfelder beschreibt, die den Schulsozialdienst ausmachen."
Seit Oktober 2004 sind die Sozialpädagogen an zehn der insgesamt zwölf Mönchengladbacher Hauptschulen tätig. Auf Basis der rechtlichen und fachlichen Grundlagen sowie den Erfahrungen aus vier Jahren eigener Arbeit ist der praxisorientierte Leitfaden entstanden. Dieser stellt unter anderem klar, worin die Aufgabe der Sozialareiter besteht.
Letzteres ist besonders bedeutsam, denn viele Hauptschulen stellen hohe Erwartungen. "Viele Lehrer denken, wenn sie einen Problemschüler haben: ,Schicken wir ihn einfach zum Schulsozialdarbeiter, dann ist das Problem gelöst’. Das ist aber nicht der Fall. Es funktioniert nur, wenn wir gemeinsam mit Lehrern, Schule und den Eltern an einem Problem arbeiten", so Schulsozialarbeiterin Cornelia Ostendarp.
Die persönliche Ansprache sei dabei der Schlüssel, um eine Basis aufzubauen, auf der man arbeiten könne, fügt Kollegin Erika Schwarz hinzu. Wie das funktionieren kann, erläutert das Konzept ebenfalls.