Nato-Musikfest: Feuer, Drill, Rock ’n’ Roll
700 Soldaten aus fünf Nationen marschieren beim Nato-Musikfest im Borussia-Park auf.
Mönchengladbach. Wo sonst die Gladbacher Borussen kicken, marschierten und musizierten am Samstag 700 Soldaten: Das Nato-Musikfest feierte im Borussia-Park seine 25. Auflage.
Militärkapellen aus fünf Nationen begeisterten die 15 600 Zuschauer mit Marschmusik: Kammermusik, Klassik, Jazz, Musical-Melodien Country- und Rockmusik.
Den Startschuss für das rund 300 000 Euro teure Musikfest gaben die Fallschirmspringer der Bundeswehr, die aus 2000 Meter Höhe absprangen und genau im Mittelkreis des Stadions landeten.
Bewundernde Blicke und Applaus-Stürme bekam das Drill-Team der 7. Kompanie des Wachbataillons beim Bundesministerium der Verteidigung. Das Exerzieren mit dem Repräsentier-Karabiner wurde zu einer atemberaubenden Vorführung.
Dass hier die Kameraden des Wachbataillons, die sich nach ihrem Auftritt in der Südkurve versammelten, jede gelungene Aktion frenetisch feierten, zeugt von Teamgeist.
Eine Besonderheit war der Auftritt mit nubischen Gesängen der Tunesier - der Gastnation. Zu jedem Nato-Musikfest wird ein Gastland dazu gebeten. "La Compagnie Clique et Musique du Regiment d’Honneur" aus Tunis zeigte sich talentiert, charmant und amüsant.
Ruhiger als bei den Tunesiern, aber mit viel Pomp und Gloria, ging es bei den Musikern aus Großbritannien zu. Die Band of the Royal Corps of Signals gilt als die älteste und beste Signalhorn-Bläser-Kapelle der Welt.
Beeindruckend war auch das Militärmusikkorps aus Österreich, das bis auf seinen Kommandanten, Major Karl Gamper, nur aus Wehrpflichtigen zwischen 20 und 23 Jahren besteht.
Ob der Triumphmarsch aus "Aida", Kasatschok oder Radetzki-Marsch, die Alpen-Jungs hatten es drauf, das Publikum zu begeistern.
Was eine richtige Show ist, zeigten die Musiker der auf Hawaii gegründeten 76.Arme-Band der USA. Mit einer Harley und dem Haupthaar im Borussia-Tuch fuhr ihr Frontsänger ins Stadion. Seine Kollegen legten eine beeindruckende Rock’n’Roll-Nummer hin.
Ein strahlender Höhepunkt war die Show der Firedancer aus dem Rhein-Mai-Gebiet: Feierlich und staatstragend boten sie Feuer- und Lichtjonglagen beim Einmarsch der Fackelträger in den ganz in gedimmtes grünes Licht getauchten Borussia-Park, während die Nationalhymnen der beteiligten Länder erklangen.
Zum Finale spielten alle Militärmusikkapellen gemeinsam unter dem Dirigat des Leiters des Militärmusikdienstes, Oberst Michael Schramm, den Königsmarsch von Richard Strauss.
Passend dazu sorgte das auf die Partitur abgestimmte aus 2320 Schuss bestehende Großfeuerwerk für einen furiosen Abschluss des Musikfestes.