Das lange Warten auf die Frische
Der Ansturm führt nicht selten zu Frust an der Kasse.
Mönchengladbach. Wünsche der Gäste, die Freibäder im Volksgarten und in Wickrath wegen der Extremhitze und vor allem wegen der Ferien früher als zehn Uhr morgens zu öffnen, wird Bäderbetreiber NVV AG nicht erfüllen. Dafür fehle das Personal, sagte am Dienstag eine Sprecherin der WZ.
So bilden sich vor dem offiziellen Start regelmäßig Menschenschlangen im Eingangsbereich. Extrem war es zum Beispiel am vergangenen Sonntag in Wickrath. Dort wurde die zweite Kasse erst um 11 Uhr geöffnet, um die Massen passieren zu lassen.
NVV-Sprecherin Nadine Reuen bittet um Verständnis: "Wir haben bei diesem Sonnen-Sommer schon extra Leute verpflichtet." Mehr gehe nicht.
Mit je 7.000 bis 7.500 Besuchern an zwei Juli-Tagen im Volksgarten seien Bäderteam und Anlage fast an ihre Grenzen gestoßen. Am Montag erfrischten sich dort 2.422 Schwimmer und Sonnenanbeter.
Schon jetzt haben im Juli rund 83.000 Personen die Bäder im Volksgarten und am Schloss besucht. Zum Vergleich: Im gesamten Juli des Vorjahres waren es etwa 71.000.
Bedenken, bei diesem menschlichen Ansturm leide die Wasserqualität, teilt Reuen keineswegs. Der Chlorgehalt (0,3 bis 0,6 Volumenprozent) werde automatisch gesteuert, das Filtersystem und die Frischwasserzufuhr liefen ebenfalls normal.
In dieser Saison ist das große, mit Millionen-Aufwand sanierte Volksgarten-Bad von jeweils 10 bis 19 Uhr geöffnet.
Anders im Frei- und Hallenbad Wickrath, wo der Bereich für die sportlichen Schwimmer bereits ab 8 Uhr offen ist. Ab 10 Uhr sind hier alle Becken-Landschaften zugänglich. "Wickrath ist bis 21 Uhr offen", sagt Reuen. Wer also länger abtauchen will, sollte gleich nach Wickrath reisen.
Dem Versorger NVV AG gehören die Freibäder, die städtischen Hallenbäder werden von ihm gemanagt. Dafür erhält das halb-städtische Unternehmen eine jährliche Millionen-Pauschale aus der Stadtkasse.