Die Sterne vom Himmel holen

Geschenkidee Einen Stern verschenken, das ist dank des astronomischen Arbeitskreises Mönchengladbach möglich. Dort gibt es Sternpatenschaften.

Mönchengladbach. Auf der großen Sternenkarte auf dem Tisch im Vortragsraum des astronomischen Arbeitskreises Mönchengladbach sind Unmengen kleiner grüner Punkte zu erkennen. Eine Ordnung gibt es wohl nicht, die Markierungen scheinen einfach unregelmäßig über die Fläche verteilt - und mal liegen mehrere dicht beieinander, dann wieder ist viel leerer Raum zwischen den grünen Tupfern.

Ein scheinbar individuelles Muster. So einzigartig, wie das, was dahinter steht. "Das sind unsere Sternenpatenschaften", klärt Karl-Heinz Herpens, Geschäftsführer des astronomischen Arbeitskreises, auf. Jeder grüne Klecks steht für einen Stern, der einen Paten gefunden hat.

Seit Oktober vergangenen Jahres bietet der Verein Patenschaften an und das mit Erfolg, wie eindeutig an der Karte abzulesen ist. "Dass es in dieser Zeit 50 Patenschaften werden würden, hätten wir nicht gedacht", gibt Herpens zu.

Doch die Möglichkeit der individuellen Auswahl, die der Arbeitskreis anbietet, hat sich mittlerweile herum gesprochen. "Ein Stern muss mit Ruhe ausgewählt werden, er soll ja schließlich zum Paten und zum Geschenkanlass passen", betont der Mönchengladbacher.

Daher sind 14 Tage bis drei Wochen Vorbereitungszeit nötig, um den passenden Stern zu finden. Welche Helligkeit, wann soll der Stern sichtbar sein, zu welchem Anlass wird er geschenkt und aus welchem Bereich soll er stammen, sind daher die Grundfragen der Astronomen. Danach geht es ans Aussuchen.

So wurde im vergangenen Herbst ein Doppelstern anlässlich einer Verlobung gesucht, der im Sommer, passend zur Hochzeit, sichtbar sein sollte. "Nicht jeder Stern kann jederzeit am Nachthimmel beobachtet werden. Aber wir haben den richtigen Doppelstern gefunden, der in der Hochzeitsnacht beobachtet werden konnte", verrät Herpens.

Anders sah da der Fall eines Düsseldorfers aus. Der schenkte seiner Bekannten im brasilianischen St. Paulo einen Stern. "Brasilien liegt auf der Südhalbkugel. Die Dame muss schon nach Gladbach kommen, wenn sie ihren Stern sehen möchte", schmunzelt der Fachmann. Auch in diesem Fall wurde ein besonderer Stern gesucht, nämlich einer mit zwei lichtschwächeren Begleitern, da die Brasilianerin zwei Kinder hat.

Gerne erinnert sich Herpens auch an den Stern, den ein Ehemann kürzlich seiner Frau anlässlich ihres 60. Geburtstags schenkte. Das war nämlich der erste Stern der Kategorie drei, für den eine Patenschaft übernommen wurde. Die Kategorien haben dabei mit der Helligkeit des Sterns zu tun, der Größenklassen, wie die Astronomen sagen.

Bei der Kategorie sechs geht es los. Ab dieser Größenklasse sind Sterne mit dem bloßem Auge sichtbar. Je kleiner die Kategorie, um so besser und heller ist der Stern zu sehen. Aber - umso teuerer ist der Spaß dann auch. 30 Euro kostet es einmalig, wenn man eine Patenschaft für einen Stern der Kategorie sechs verschenkt. 500 Euro dagegen im Bereich drei.

Aber egal wie teuer, eins ist klar, es ist ein absolut einmaliges und außergewöhnliches Geschenk.