Hoffnung für befallene Kastanien

Miniermotte: Die Minierlarve beziehungsweise -motte, die 1984 erstmals in Europa entdeckt wurde, hat bisher keine natürlichen Feinde. Ein Mittel könnte Abhilfe gegen das Ungeziefer schaffen.

Mönchengladbach. Vorsichtigen Optimismus, dass es ein Mittel im Kampf gegen die Minierlarve geben könnte, hegt Paul Brickwedde vom städtischen Fachbereich Grünunterhaltung und Forst.

Vor vier Jahren hatten Mitarbeiter seines Amtes 20 Rosskastanien am Eingang des Hauptfriedhofs an der Viersener Straße mit einem Mittel "in der Erprobungsphase" geimpft. Noch ist die Chemikalie nicht vom Pflanzenschutzamt anerkannt. Dafür sollen erst die Ergebnisse der auf mehrere Jahre ausgelegten Studie am lebenden Baum abgewartet werden.

Brickwedde sieht deshalb einen ersten Hoffnungsschimmer "für die Rettung dieser wunderschönen Bäume", weil in den vergangenen Jahren um diese Zeit bei den Kastanien "bereits Herbst war". Sprich: Die Blätter waren braun, fielen zum Teil bereits im Juli ab. In diesem Jahr sieht das anders aus. Und Brickwedde weiß es genau, denn er kann von seinem Bürofenster genau auf die Kastanienallee schauen.

Das Problem bei der Einschätzung der Lage ist jedoch die Witterung. "Die vergangenen Sommer waren wesentlich trockener. Deshalb ist nicht sicher, ob die befallenen Bäume auch deshalb um diese Zeit schon kahl waren."

Die Minierlarve beziehungsweise -motte, die 1984 erstmals in Europa entdeckt wurde, hat bisher keine natürlichen Feinde. Der Kleinschmetterling befällt hauptsächlich die weißblütigen Rosskastanien. Es wurden pro Kastanienblatt schon bis zu 300 Eier gefunden.