Die Unternehmen gehen wieder mehr Risiken ein
In das Wachstum wird auch wegen des Fachkräftemangels aber immer noch zu wenig investiert.
Mönchengladbach. Die Unternehmen in Gladbach sind wieder bereit, langfristige Entscheidungen zu treffen und mehr Risiken einzugehen. So steht es in einer Studie der Commerzbank zu Investitionsstrategien im Mittelstand. Bundesweit befragte das Marktforschungsinstitut TNS Infratest 4000 Unternehmer — davon 152 in Gladbach. Fast zwei Drittel dieser Befragten äußerten sich so. Zwei Jahre vorher war es nur etwas mehr als ein Drittel.
„Es herrscht Aufbruchstimmung. Die Unternehmen gucken nach vorne“, sagt Kai Uwe Schmidt, der bei der Commerzbank in Gladbach für das Mittelstandsgeschäft zuständig ist. Aus- und Weiterbildung der Belegschaft sowie Optimierung von Arbeits- und Organisationsstrukturen stehen ebenfalls ganz oben auf der Prioritätenliste.
Die Studie sagt weiter aus, dass fast die Hälfte der heimischen Unternehmen sowohl in den Erhalt wie auch in das Wachstum investieren — allerdings nur in geringem Maße. Als Gründe dafür werden der Fachkräftemangel, schwankende Rohstoff- und Energiepreise sowie unsichere gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen genannt.
Die Commerzbank Gladbach will dem Mittelstand weiter dabei helfen, den Anschluss an die Weltmärkte zu halten. „Wir wollen noch mehr Impulse setzen als bisher. Helfen wollen wir unseren Kunden auch mit den Berichten, die wir regelmäßig aus über 46 Teilbranchen veröffentlichen“, sagt Schmidt.
Wie die Krise in Russland und der Urkraine die Geschäftstätigkeit beeinflussen, geht aus der Commerzbank-Studie nicht hervor. Laut einer Umfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein spürt aber schon jedes fünfte Industrie-, Großhandels- und Dienstleistungsunternehmen die Folgen des Konflikts - wenn auch nur in geringem Umfang.
Überdurchschnittlich deutlich trifft die Krise die Investitionsgüterproduzenten, zum Beispiel den Maschinenbau. Jedes dritte Unternehmen aus diesem Wirtschaftszweig beklagt einen zumindest geringen, jeder fünfte Betrieb sogar einen großen Einfluss des Konflikts auf die Geschäftslage. pil