Dieb läuft mit 766000 Euro teurer Uhr weg

Uhr sollte in Gladbach verkauft werden. Flucht mit dem Auto. Polizei ratlos.

Mönchengladbach. Klein, aber unglaublich teuer ist die Taschenuhr, mit der Donnerstag ein Dieb durch Mönchengladbach flüchtete. Er hatte sich am Morgen mit einem Händler der Schweizer Manufaktur Urban Jürgensen & Sönner auf der Humboldtstraße vor der Humboldtschänke getroffen.

Im Auto am Straßenrand zeigte der Vertreter dem Kaufinteressent, der aus den Niederlanden stammen soll, die Uhr. Als er sie in der Hand hielt, riss er die Tür auf und lief zu einem anthrazitgrauen Auto mit Dortmunder Kennzeichen, das auf der anderen Straßenseite wartete. Der Vertreter rannte hinterher und versuchte noch, die Wagentür aufzureißen, doch das Auto brauste davon.

Die Diebe sind um 766.000 Euro reicher. So teuer ist die Taschenuhr mit Tourbillon im Platingehäuse, in dem laut Polizei 4300 Stunden Arbeit stecken. Von der gestohlenen Uhr gibt es noch ein weiteres Exemplar, das allerdings ein Goldgehäuse hat.

Das Besondere an der Uhr ist das Tourbillon, ein Teil des Uhrwerks, das Fehler der Genauigkeit aus dem Einfluss der Schwerkraft ausgleichen soll. Weil die Anfertigung so schwierig ist, wurden bisher nur 700 Tourbillons gebaut.

Von den Dieben fehlt jede Spur. Laut Polizei hatten Verkäufer und Interessent vor einer Woche am Kölner Flughafen das Geschäft abgesprochen. Warum Gladbach als Übergabeort ausgesucht wurde, ist nicht bekannt.

Die Polizei sucht Zeugen, die Fluchtfahrzeug oder Kennzeichen gesehen haben. Der Täter ist 35-38 Jahre alt, etwa 1,70 Meter groß und vollschlank, rundes Gesicht, zurückgekämmte, schwarze Haare. Er trug einen beigefarbenen Anzug, ein rosafarbenes Hemd und eine goldene Krawatte. Der Fahrer des Fluchtwagens ist schlank und zirka 30 Jahre alt. Seine schulterlangen schwarzen Haare hatte er nach hinten gekämmt. Hinweise an die Polizei unter Telefon MG 290.