Diebe tarnen sich als Caritas-Mitarbeiter

Die Polizei warnt vor einer Masche von Trickdieben, mit der in Gladbach schon einige Senioren ausgeraubt worden sind.

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In Gladbach sind zurzeit Trickdiebe unterwegs, die bereits drei Seniorinnen bestohlen haben. Am vergangenen Dienstag wurde eine 88-jährige, stark sehbehinderte Mönchengladbacherin in ihrer Wohnung in Eicken von einer Trickdiebin aufgesucht. Zwischen 13 und 13.30 Uhr klingelte eine unbekannte Frau bei ihr und gab sich als Mitarbeiterin der Caritas aus. Sie wurde in die Wohnung gelassen und bat dort um eine Tasse Kaffee, die ihr die 88-Jährige in der Küche zubereitete. Diese Zeit nutzte die Frau, um in das Schlafzimmer zu gehen, dieses zu durchsuchen und Geld zu stehlen. Wegen ihrer Sehschwäche konnte die Seniorin die Unbekannte lediglich als Frau mit kräftiger Statur beschreiben.

Bereits am vergangenen Freitag verschaffte sich eine Frau unter Vorhalt eines vermutlich gefälschten Caritas-Ausweises Zugang zu der Wohnung einer 93-Jährigen an der Neusser Straße in Lürrip. Während sich die angebliche Mitarbeiterin mit der Seniorin im Wohnzimmer befand, schlichen vermutlich Mittäter durch die nicht geschlossene Wohnungstür in das Schlafzimmer, durchsuchten dieses und stahlen Schmuck. Hier konnte die angebliche Mitarbeiterin als circa 45-jährige und 1,60 Meter große Frau mit dunkelblonden Haaren und normaler Statur beschrieben werden. Sie sprach akzentfreies Deutsch.

Mit einer anderen Masche war ein Trickdieb am Mittwochabend unterwegs. Er rief gegen 19.15 Uhr bei einer 86-jährigen Mönchengladbacherin an, die an der Straße Engelsholt wohnt und erklärte, dass er Beamter der Kriminalpolizei sei. Weil das Display ihres Telefons die Nummer 02161/110 anzeigte, ging die Seniorin von der Richtigkeit seiner Angabe aus. In einer ausführlichen Schilderung überzeugte der Anrufer die Frau von einem bevorstehenden Einbruch in ihre Wohnung. Dies hätten angebliche Ermittlungen ergeben. Der Mann erklärte, dass man ihre Hilfe benötige, um die Täter überführen zu können. Deshalb müsse sie ihr Geld und Wertgegenstände an einen zur Wohnung kommenden Kripobeamten übergeben. Dieser würde die Gegenstände „markieren“ und ihr zurückgeben.

Gegen 21 Uhr erschien der vermeintliche Kriminalbeamte an der Wohnung und die Seniorin übergab ihm durch ein Fenster ihr gesamtes Barvermögen. Der Mann nahm das Geld an sich und verschwand. Zur Beschreibung des Mannes kann lediglich gesagt werden, dass er eine Mütze trug und ein Handy am Ohr hielt. Die Polizei fragt, ob es weitere Betroffene gibt, bei denen sich Männer als Kripobeamte ausgegeben haben, und dies bislang nicht angezeigt haben. Sachdienliche Hinweise nimmt die Polizei unter der Telefonnummer 02161/290 entgegen.