Dritte Attacke auf Piloten mit Laser-Stift
Die Polizei hat eine Kommission gegründet, um denjenigen zu finden, der Piloten blendet. Die Vereinigung Cockpit fordert Gesetzesänderung.
Mönchengladbach. Zum dritten Mal in drei Tagen ist ein Pilot im Landeanflug auf Düsseldorf von einem Laserstrahl geblendet worden, der vom Mönchengladbacher Stadtgebiet ausging. Nach Vorfällen am Montag- und Dienstagabend (die WZ berichtete) strahlte ein Unbekannter am Mittwoch gegen 21.20 Uhr in das Cockpit einer Passagiermaschine.
Diesmal habe der Pilot im Gegensatz zu den Vortagen die Koordinaten nicht genau nennen können, so Polizeisprecher Willy Theveßen. Der Täter müsse sich "irgendwo im Süden des Stadtgebiets aufgehalten haben". Trotz einer sofort eingeleiteten Fahndung habe die Polizei niemanden erwischen können.
Nach dem dritten "gefährlichen Eingriff in den Luftverkehr" innerhalb kürzester Zeit hat die Kriminalpolizei die Ermittlungskommission "Laser" gebildet, um der Gefahr für "eine Vielzahl von Flugpassagieren ein Ende zu setzen". Hinweise unter: Tel. MG 290.
Die Piloten-Vereinigung Cockpit hat am Donnerstag ihre Forderung bekräftigt, dass leistungsstärkere Laser unter das Waffengesetz fallen sollten. "In Ländern wie Australien ist das längst so. In Deutschland muss wohl erst ein Unfall passieren, damit etwas geschieht", sagte Cockpit-Sprecher Jörg Handwerg.
Das Blenden von Piloten sei "im vergangenen Jahr auch in Deutschland angekommen, nachdem es im Ausland bereits seit Jahren ein Problem war". Es sei ein stetig zunehmendes Phänomen. Den Menschen, die dafür verantwortlich seien, "ist wohl nicht klar, was sie da tun", so Handwerg, "und die Gesellschaft hat kein Bewusstsein dafür, wie gefährlich das ist".