Kultur: Gemeinschaftstheater - Applaus für Intendant Grosse

Noch hat die neue Saison nicht angefangen. Aber für den neuen Intendanten gab es schon viel Beifall.

Mönchengladbach. Im Theater ist der Beginn einer neuen Spielzeit immer eine spannende Sache, besonders dann, wenn es einen neuen Intendanten gibt. Für das Gemeinschaftstheater Mönchengladbach-Krefeld ist das der Fall. Und so bescherte das komplett im Zuschauerraum des Krefelder Theaters versammelte Ensemble seinem Generalintendanten Michael Grosse am Donnerstag einen herzlichen Auftrittsapplaus.

"Ich hoffe, sie klatschen auch nächstes Jahr noch", scherzte Grosse, der eingesteht, trotz langjähriger Berufserfahrung "ziemlich gespannt und aufgeregt" zu sein. Das passt zu dem lockeren Ton, in dem er sein Ensemble begrüßt. Künstlerisch möchte der Intendant an das Niveau seines Vorgängers Jens Pesel "andocken", zugleich aber auch das Profil des Theaters noch schärfen und das Haus nach außen hin mehr öffnen. An sein Ensemble appelliert er, offen zu kommunizieren - auch bei Kritik.

Mit Blick auf die anstehende Umwandlung des Theaters in eine GmbH formuliert Grosse ein wesentliches Ziel: "Wir haben eine Verantwortung für die Städte und die Region und müssen Substanzerhalt leisten. Ich hoffe auch auf die Unterstützung der Politik."

Positive Resonanz bekommt der Intendant von den Oberbürgermeistern Norbert Bude und Gregor Kathstede, die beide in Grußworten an die sechzig Jahre andauernde Theater-Ehe Krefeld-Gladbach erinnerten.

"Wir wollen Kunst und Kultur erhalten", sagte Krefelds OB, der mit seiner Anwesenheit den Beginn einer "neuen Ära" würdigen wollte. Bude, der von Gladbachs Kulturdezernent Gert Fischer begleitet wurde, sieht die enge Verbindung zwischen den Städten vor allem durchs Theater gewährleistet. Nach stürmischen Zeiten gebe es wieder eine "Garantie für lebendiges Theater".

Den neuen Ensemblemitgliedern stellte Bude den Niederrheiner als "offenen Menschenschlag" vor und begrüßte sie à la Hüsch mit einem "Tach zusammen!"

Die namentliche Vorstellung jedes einzelnen Neulings übernahm Grosse. Das letzte Wort erteilte er dem langjährigen Ensemble-Mitglied Kairschan Scholdybajew. Der beliebte Sänger hatte wegen ernster Krankheit lange pausieren müssen und bedankte sich mit warmen Worten bei den Kollegen für ihre Unterstützung. In einer spontanen Geste erhob sich das gesamte Ensemble zum Applaus.