Drogengeld von der Oma erpresst?
Räuberisches Duo sitzt auf der Anklagebank.
Mönchengladbach. Besonders schwere räuberische Erpressung — unter anderem bei seiner eigenen Großmutter — wirft die Staatsanwaltschaft Stephan S. (24) vor, dazu Computerbetrug. Rebekka D. (23) muss sich wegen Computerbetrugs verantworten.
Es geht für S. um den 24. Juni, an dem er von seiner 83-jährigen Oma in Odenkirchen Geld für Drogen haben wollte. Sie soll ihm 50 Euro gegeben haben. Nachdem sie sagte, sie habe nicht mehr, soll er sogar ihre Ringe — für sie das letzte Andenken an ihren verstorbenen Mann — gefordert und sie dabei mit einem Messer bedroht haben. Die Seniorin konnte zu Nachbarn flüchten.
Drei Tage später sollen S. und D. gemeinsam einen Freier der Frau, die als Prostituierte arbeitete, ausgenommen haben. Dem Mann, der bis auf die Unterhose ausgezogen war, soll S. unter Vorhalt eines Messers Pfefferspray ins Gesicht gesprüht haben. Dabei soll er die Geldbörse und die EC-Karte des Mannes erbeutet und ihm die Geheimzahl abgepresst haben. Dann, so die Anklage, habe die Frau mit der Karte insgesamt 750 Euro abgehoben.
Die Tat am 27. Juni haben beide eingeräumt. Am nächsten Prozesstag wird ein Gutachter die Schuldfähigkeit des drogenabhängigen Stephan S. beurteilen. Ob auch über die Frau ein Gutachten angefertigt werden muss, will das Gericht noch entscheiden.