Eine-Stadt-Fest: Für drei Tage verwischen Grenzen

Freitag beginnt das Eine-Stadt-Fest. Bereits zum zwölften Mal feiern dann Gladbacher und Rheydter zusammen.

Foto: Veranstalter

Mönchengladbach. Wenn Marco Rothermel einen Wunsch frei hätte, dann müsste er nur kurz überlegen. Als einer der Organisatoren des „Eine-Stadt-Festes“, das Freitag beginnt und bis Sonntagabend vermutlich wieder mehr als 100 000 Besucher anziehen wird, möchte er nur eines: gutes Wetter . „Das ist für uns die wichtigste Frage. Was macht das Wetter am Wochenende?“, sagt Rothermel gestern im Gespräch mit unserer Zeitung.

Er sei aber aus beruflichen Gründen Zweckoptimist und auch die Vorhersagen der Meteorologen ließen ihn hoffen. „Solange es nicht wieder so stürmt wie zuletzt wird alles gut. Bei gutem Wetter wird es auf jeden Fall wieder rappelvoll“, sagt Rothermel.

Am Programm des Festes sollte es in diesem Jahr nicht scheitern. Denn das verspricht viel Abwechslung: Mehr als 30 Gastronomen haben sich angekündigt, für die Kinder gibt es 20 verschiedene Attraktionen und auf dem Kunsthandwerkmarkt bieten zahlreiche Aussteller ihre Produkte an. Hinzu kommt das Live-Bühnenprogramm mit Moderation sowie Sängern und Bands verschiedener Musikrichtungen — zum ersten Mal ist in diesem Jahr auch Schlager vertreten. „Das wird für mich das Highlight, weil es ja momentan in Deutschland einen echten Hype um Schlager gibt und der Unterhaltungswert auch sehr groß ist“, sagt Rothermel.

Auch insgesamt wird das Eine-Stadt-Fest größer als im vergangenen Jahr. Da mehr Gastronomen mitmachen, gibt es laut Rothermel auch mehr Platz für die schlemmerfreudigen Besucher. „Das letzte Mal haben einige Gäste einfach keine Plätze mehr gefunden. Das sollte in diesem Jahr nicht mehr passieren“, verspricht der Organisator.

Mit der Entwicklung des 2002 erstmals an den Start gegangenen Festes zeigt sich Rothermel jedenfalls zufrieden. Es erfülle nach wie vor das ursprünglich einmal anvisierte Ziel, die ehemals eigenständigen Städte Rheydt und Mönchengladbach zu vereinen. „Natürlich werden die Rheydter immer Rheydter und die Gladbacher immer Gladbacher sein. An diesen drei Tagen feiern aber definitiv alle als eine Stadt“, sagt er.

Durch das Fest habe man in den vergangenen zwölf Jahren einige Diskussionen zwischen den Stadtteilen anregen können, findet Rothermel. „Die große Akzeptanz des Festes bei den Menschen zeigt aber, dass sich Qualität am Ende immer durchsetzt.“

Für Aufmerksamkeit gesorgt hatten die Veranstalter zuletzt durch einen Marketing-Gag — einen imaginären Fackellauf. Dabei wurde Passanten in der Stadt, aber auch Promis wie Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners oder RTL-Reporter Kai Ebel ein grünes Papier-Fähnchen in die Hand gedrückt, mit dem sie dann ein kurzes Statement zum Eine-Stadt-Fest in die Kamera sagen sollten.

Diese Videos wurde dann auf der Internetplattform Youtube gezeigt. „Das sollte so eine Art Fackellauf werden, wobei das Fähnchen für die Fackel steht, die immer weiter gegeben werden soll“, erklärt Organisator Marco Rothermel die Idee hinter der Aktion. Bis gestern floppte diese Idee jedoch — denn mehr als 40-mal wurde keines der neun Videos aufgerufen.