Eine Strecke für BMX-Künstler

Stadt und Fahrer planen die Anlage gemeinsam. Schon im Frühling soll sie eröffnet werden.

Foto: Reichartz

Mönchengladbach. Eine Lkw-Ladung Erde nach der anderen wird auf der schlammigen Wiese entleert. Die Bauarbeiten für die erste BMX-Strecke Mönchengladbachs haben am Mittwoch an den Holter Sportstätten bei strahlendem Sonnenschein begonnen. Die Stimmung im Planungsteam ist gut, als Harald Weuthen von der Sportverwaltung, der Tiefbauingenieur Andreas Knecht und zwei junge, engagierte BMX-Fahrer die Pläne vorstellen.

Es wird ein sogenannter „Dirt-Park“ gebaut, mit ausschließlich aus Erde modellierten Fahrstrecken für BMX-Künstler. Von den rund 250 BMX-Fahrern der Stadt haben die beiden Fahrer Jens Blau (22) und Selo Tasyapan (21) besonders bei der Streckenplanung mitgewirkt. „Es war reizvoll, selbst mitzugestalten und die Ideen der anderen Fahrer zusammenzubringen. Der aktuelle Plan ist der goldene Mittelweg der verschiedenen Vorstellungen“, sagt Jens Blau.

Auf der Anlage können BMX-Fahrer später in zwei Schwierigkeitsstufen trainieren. Unter anderem ist auch eine Sprungrampe für Stunts und Tricksprünge geplant. Vergangenes Jahr sei die Stadt auf sie zugekommen, erzählen Blau und Tasyapan. Seitdem wurde der Plan gemeinsam umgesetzt.

Harald Weuthen sieht einen „Wandel des Sports“, der immer öfter im öffentlichen Raum praktiziert werde und oftmals außerhalb von Vereinen stattfinde. „Dieses Projekt ist ein Zeichen dieser Entwicklung. Der Trend geht Richtung Natur.“

Bereits 2012 entschied man sich bei der Sportstättenentwicklungsplanung, die Fläche, die neben dem Sportpark-West liegt und an die umliegenden Fußballfelder angrenzt, für BMX-Fahrer umzugestalten.

Denn bisher gab es für die sportlichen Radfahrer nur die Ausweichmöglichkeit eines BMX-Parks in Viersen am Hohen Busch. „Wir sind in der glücklichen Lage, dass die Erde einer nahe gelegenen Baumaßnahme der NEW hier direkt für die Modellierung der Strecken genutzt werden kann“, sagt Weuthen. Das halte auch die Kosten der Anlage gering. „Wir sind sehr optimistisch, dass der Park gut angenommen wird.“ Und er fügt hinzu: „Die Szene der BMX-Anhänger wird wachsen.“

Im Frühling soll die Strecke dann eröffnet werden. Sie soll frei zugänglich sein, aber Schilder werden auf klare Nutzungsbedingungen hinweisen. Zum Beispiel, dass das Betreten auf eigene Gefahr erfolgt. Die Tricks, die mit einem BMX-Rad vollführt werden können, sind nämlich nicht ungefährlich — auch wenn Jens Blau mit einem schiefen Lächeln bemerkt: „Nicht ungefährlicher jedenfalls, als zu Fuß über die Straße zu gehen.“