Eine Woche Aktionen für Freiheit und Menschenwürde

Protest: Ein Gladbacher Bündnis „steht auf gegen Rechts“.

Mönchengladbach. Am 10. Mai jährt sich der Tag der Bücherverbrennung durch die damals gerade an die Macht gekommenen Nazis zum 75. Mal. Das ist Anlass genug für das Mönchengladbacher Bündnis für Menschenwürde und gegen Rechtsextremismus, seine Aktionswochen für Freiheit und Menschenrechte gerade an diesem Tag zu beginnen.

Das Bündnis existiert seit acht Jahren. Dazu gehören: Arbeiterwohlfahrt, Armutskonferenz, Attac, Grüne, CDU, SPD, FDP, Die Linke, evangelische und katholische Institutionen, DGB, Eine-Welt-Forum, Jüdische Gemeinde, Volksverein und viele mehr - bis hin zu Borussia Mönchengladbach.

Mit den Aktionswochen will man weg von der Reaktion hin zu Aktionen und Prävention. "Wir haben bisher meist reagiert, beispielsweise, als die Rechtsextremen für die Todesstrafe demonstriert haben. Jetzt wollen wir zeigen, was wir für richtig halten, wofür wir stehen", erklärt Ferdinand Hoeren, Vorsitzender der Theo-Hespers-Stiftung, die die Aktionswochen federführend organisiert.

Die Gefahr von Rechts sei da, zeige nur heute ein etwas anderes Gesicht als vor 75 Jahren. "Der Rechtsextremismus ist eine latente Gefahr in Europa", so Hoeren.

Textbanner mit Zitaten aus dem Grundgesetz sollen nun für Aufmerksamkeit sorgen. An der evangelischen Hauptkirche Rheydt und am Rathaus Abtei etwa flattert - eingerahmt in Schwarz-Rot-Gold - der Artikel eins des Grundgesetzes: Die Würde des Menschen ist unantastbar. Auch Stadtbibliothek, Museum Abteiberg, Hochschule, Rathaus Rheydt und weitere öffentliche Gebäude tragen Banner.

Am 10. Mai beginnen die Veranstaltungen: In der evangelischen Hauptkirche Rheydt sprechen um 11.30 Uhr zum Auftakt Schirmherr OB Norbert Bude, Ferdinand Hoeren und Paul Eßer, Vorsitzender des Schriftstellerverbands Rheinland.

Die Reihe der Veranstaltungen reicht vom Gottesdienst in der Münsterbasilika am Pfingstsonntag über Lesungen bis hin zur Auseinandersetzung mit den Manipulationstechniken der Neo-Nazis. Die Aktionen enden am 23. Mai, dem Verfassungstag.