Ereignis: Die ganze Stadt ist nachtaktiv
Mit dem Shuttle-Bus zu 35 Orten: Die Kulturnacht bietet ein pralles Programm.
Mönchengladbach. Kulturdezernent Gert Fischer (CDU) legt das Gesicht in die für ihn typischen Dackelfalten. "Ich bin traurig", sagt er. Denn er weiß gar nicht, für welche der 190 Programmpunkte er sich bei der diesjährigen Kulturnacht "Nachtaktiv" entscheiden soll.
Auf eine Sparte braucht er sich nicht festzulegen: Musik von Klassik bis Rock, Kunstausstellungen, Film- und Videoprojektionen, Kabarett, Krimi und Literatur sind mit von der Partie, ebenso aber auch Performancekunst, Tanz, Theater und Party.
Ebenfalls dazu zählen so unterschiedliche Dinge wie christliche Gottesdienste, Moschee- und Stadtführungen sowie Diskussionen darüber, wie viel Kultur sich eine Stadt leisten kann und welchen Stellenwert sie in Mönchengladbach hat.
Das Programm beginnt am Samstag, 7. November, um 18Uhr und geht bis weit in den Sonntag hinein. Da lässt sich so manches hintereinander legen. Aber immerhin werden 35 Orte bespielt. Ein Zentrum ist die Innenstadt von Gladbach, ein weiteres die von Rheydt. Und es gibt die Boetzelen Höfe an der Künkelstraße mit drei Orten.
"Wir haben zusammen mit der NVV einen Shuttlebus eingerichtet", beruhigt Thomas Hoeps, Leiter des Kulturbüros, der die Nacht organisiert hat, und zwar zum dritten Mal nach 2007 und 2005.
"Jetzt hat sie sich etabliert", sagt er. Er ist stolz auf das Event, denn hier kann sich die freie Kulturszene der Stadt präsentieren. "In anderen Städten werden teure Namen eingekauft - wir schöpfen aus unserem Fundus", sagt Hoeps. Die meist ortsansässigen Künstler bekommen lediglich einen Fahrtkostenzuschuss.
Insofern dürfte Gert Fischer auch glücklich sein. Der Stadt entstehen kaum Kosten. Als Sponsoren treten Sparkasse, städtische MGMG und die NVV AG auf. Mit neun Euro (sieben ermäßigt) ist die Teilnahme an der Kulturnacht für jeden erschwinglich. "Sie kostet so viel wie ein Kinobesuch", sagt Hoeps. Mehr Informationen zum Programm findet man auf der Website.