Ernte mit tollen Knollen
Im Sommer-ABC ist bei L wie Landwirtschaft die Frage, wie das Wetter Getreide, Kartoffeln und Obst mitgespielt hat.
Der Mähdrescher rattert laut, als er über das Getreidefeld fährt und die Halme in Sekunden in kleine Stücke zerhackt. Damit füllt sich der große Anhänger mehr und mehr. Die Ernte auf den Äckern und Feldern rund um Mönchengladbach ist im vollen Gange. Die trockenen Sommertage nutzen die Landwirte bis in den späten Abend, um Weizen, Kartoffeln und Co. von den Äckern zu holen. "Der Starkregen in den vergangenen Wochen hat das ein bisschen verzögert", sagt Wolfgang Wappenschmidt, Vorsitzender der Kreisbauernschaft, zu der auch Mönchengladbach gehört.
Das Unwetter habe aber keinen großen Schaden an Getreide oder Gemüse hinterlassen, sagt Wappenschmidt weiter: "Hier sind die Landwirtschaftsbetriebe nicht so stark getroffen worden wie beispielsweise ein Erkelenz."
Die Trockenperiode im Frühjahr und im Mai und Juni habe möglicherweise eher geschadet. Wappenschmidt: "Inwieweit der Weizen betroffen ist, wird sich im Laufe der Ernte noch zeigen." Gerste und Hafer hätten eine gute Qualität.
Heribert Franken, Landwirt vom Syderhof in Rheindahlen, ist in diesem Jahr vor allem mit seinen Kartoffeln zufrieden. "Die Pflanzen haben durch die Trockenheit im Frühjahr und Frühsommer nicht so tief Wurzeln geschlagen. Wir werden zwar nicht so viele ernten wie sonst, dafür aber richtig große, tolle Knollen", sagt er. Denn an den Stauden hätten sich zwar weniger Knollen gebildet, dafür hätten sie jedoch viel Platz zum Wachsen und Gedeihen gehabt.
Noch bis September wird Franken mit der Kartoffel- und Weizenernte beschäftigt sein. "Zurzeit sind das vor allem die etwas mehligeren Kartoffeln, die für die Pommes-Frites-Herstellung dienen", erklärt er.
Auf dem Birkshof in Schelsen ist Hans-Josef Hütten jeden Sommer mit der Obsternte beschäftigt. Die Kirschen hat er bereits alle von den Bäumen gepflückt, derzeit sind die Äpfel an der Reihe. "Die aktuelle Sorte bei uns ist Delbar Estivale, ein grüner Apfel mit roten Backen und süß-saurem, saftigem Geschmack", erzählt der Bauer. Er freue sich über eine gesunde Ernte: "Die Kirschen waren sehr gut, und bis auf ein paar Äpfel, die den heftigen Regen nicht vertragen haben, können wir uns auch hier nicht beklagen."
Die Wetterextreme seien für ihn sogar ein Grund für die knackigen Früchte: "Der lange, kalte Winter hat Verdichtungen im Boden gelöst, ihn aufgelockert und zudem Schädlinge zerstört", erklärt er.