Europameisterschaft der Trabrenn-Amateurfahrer: Die Besten der Traber

Bei den Europameisterschaften der Amateurfahrer auf der Rennbahn in Gladbach waren alte Bekannte erfolgreich.

Mönchengladbach. Langsam setzen sich die Pferde in Bewegung. In ruhigem Trab ordnen sich die Sulkys auf ihrer Position hinter dem Startwagen ein. Auf der Geraden vor der Tribüne nehmen die Gespanne Fahrt auf. Der Wagen braust davon, das Rennen ist gestartet. Queyja, eine siebenjährige Stute, setzt sich an die Spitze des Feldes.

Nach der Hälfte der Strecke übernimmt Jupp Diamond die Führung. Es ist der erste Wertungslauf der Europameisterschaft der Trabrenn-Amateurfahrer, dem Saisonhöhepunkt, diesmal auf der Trabrennbahn Mönchengladbach.

Der Europameister wird in vier Wertungsläufen mit einem Punktesystem ermittelt. "Der Sieger bekommt elf Punkte, disqualifizierte und nicht ins Ziel gekommene Reiter einen", erklärt Irmgard Keller-Müller, Vorsitzende des Verein Deutscher Traber-Besitzerinnen und Amateurfahrerinnen. "Bei Regelverstößen können bis zu drei Punkte abgezogen werden."

15 Teilnehmer sind in diesem Jahr am Start. Zu den Favoriten zählen der Schwede, Hakan Johansson, der als Spezialist für schwierige Pferde gilt, und der fünfmalige Titelgewinner Christian Mayr aus Österreich.

Für Deutschland geht Dieter Steghofer an den Start. Es ist die erste EM-Teilnahme für den Hufschmied (40) aus Johanniskirchen. Er bestreitet seinen ersten Wertungslauf mit Bemms Hammer - einem Außenseiter.

Nach der ersten Runde liegen die beiden an fünfter Position. Das Feld begibt sich in dichter Formation in die Endrunde. Kurz vor der letzten Kurve liegen die beiden auf Rang drei. Auf der Geraden beschleunigen die Fahrer, spornen ihre Pferde noch mal zu Höchstleistungen an.

Steghofer attackiert auf der Außenbahn. 50Meter vor dem Ziel liegen Bemms Hammer, Jupp Diamond und Formio Yvo gleichauf. Es wird ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Am Ende haben Steghofer und sein Wallach die Nase vorn.

Trotz des mäßigen Wetters sind viele Besucher auf die älteste Trabrennbahn Deutschlands gekommen. Viele Zuschauer sind regelmäßig hier. Auch Günther Hoster aus Rheydt. "Das ist eine Art Familientradition. Mein Vater hat mich als kleinen Jungen zu den Rennen mitgenommen. Heute komme ich mit meinem Enkel her", erzählt der 61-Jährige. Manchmal wette er auch, aber nur mit kleinen Einsätzen.

Ab 50 Cent kann eine Wette abgeschlossen werden. Der Maximaleinsatz liegt bei 500 Euro. Gesetzt werden kann auf Sieg oder Platz. Zusätzlich gibt es eine Dreierwette, im dritten Rennen des Tages eine Viererwette.

Auf der 1000Meter langen Sandbahn ist das nächste Rennen gestartet. Zu Beginn ist es noch ruhig auf der Tribüne und im Zuschauerraum. Erst gegen Ende des Kurses erhitzen sich die Gemüter. Da wird der Favorit angefeuert, der Tippschein aufgeregt zerknüllt. Wer am Ende auf das falsche Pferd gesetzt hat, macht seinem Ärger Luft. Gewinner freuen sich über den Geldsegen.

Gegen 17.15 Uhr startet der letzte EM-Wertungslauf. Am Ende geht zu den Klängen der österreichischen Nationalhymne der Ehrenpreis an Christian Mayr. Auf Platz zwei kommen die Niederlande, auf drei Ungarn.