Flüchtlinge nicht ins Bockersend

Die Linke fordert den OB auf, die Unterbringung dort zu stoppen. Ratsherr Helmut Schaper bezweifelt, dass für die Asylbewerber bezüglich der Unterbringung eine Prüfung hinsichtlich der individuellen Bedürfnisse stattgefunden hat.

Mönchengladbach/Neuwerk. Die Linke hat OB Norbert Bude (SPD) aufgefordert, die Unterbringung neuer Flüchtlinge in den Holzbaracken Bockersend in Neuwerk nahe der Autobahn 52 zu stoppen. Wie berichtet, muss die Stadt mehr als 60 Personen - vorwiegend aus Mazedonien - aufnehmen. Ihre Zahl könnte sich noch erhöhen.

Ratsherr Helmut Schaper bezweifelt, dass für die Asylbewerber bezüglich der Unterbringung eine Prüfung hinsichtlich der individuellen Bedürfnisse stattgefunden hat. Vielmehr habe sich der zuständige Dezernent Peter Holzenleuchter (CDU) offenbar aus Kostengründen für die "pauschale Unterbringung" vor allem im Bockersend entschieden. Das ist laut Schaper rechtswidrig.

Die Linke habe unlängst die Verwaltung gebeten, mitzuteilen, wie hoch die Kosten der Flüchtlingsunterbringung in Sammelunterkünften bzw. Wohnungen ist. Diese Daten habe die Stadt noch nicht genannt. Aus Sicht der LinkenFraktion ist die Unterbringung in Privatwohnungen "humaner und preiswerter".

Im März 2010 war das spartanisch ausgestattete Bockersend mit etwa 180 Plätzen geschlossen worden. Begründung der Stadt: Das Heim sei kaum geeignet, außerdem reiche die Kapazität anderer Wohnheime aus. Dies erwies sich als Trugschluss.