Für den Ernstfall: „Schmutzige“ Bombe muss gesichert werden

Feuerwehr und Bundeswehr tauschen sich bei einer Übung in Holt darüber aus, wie man mit Gefahrgut umgeht.

Mönchengladbach. Da tauschen die Soldaten ihre Tarnkleidung lieber gegen weiße Schutzanzüge und Gasmasken. Das Szenario: eine so genannte "dirty bomb" - schmutzige Bombe - wurde gefunden und muss nun gesichert werden.

Am Morgen hat die Feuerwehr schon gezeigt, wie sie die Sache handhabt. Jetzt sind die Soldaten der General-Weber-Kaserne in Höxter an der Reihe.

Drei mit weißen Anzügen bekleidete Männer schleichen sich langsam an den kleinen Kasten - die provisorische Bombe - heran.

Die Situation wirkt bedrohlich, auch wenn sich alle Beteiligten immer noch in den Hallen der Feuerwache in Holt befinden.

Die Truppe muss die "Bombe" untersuchen, um festzustellen, mit welchem radioaktiven Stoff sie es zu tun haben.

Mit Tupfern werden Proben genommen. Immer nur eine Person nähert sich der Bombe, um die Gefahr für alle klein zu halten.

Mehrere Male teilt sie ihrem Kollegen die gemessenen Werte mit. Sie nähert sich bei jeder Probenahme ein Stück weiter. So wird gewährleistet, dass sie sich der Strahlung nicht so stark aussetzt.

"Ist das Problem erkundet, zieht sich der Trupp zurück. Die Verschmutzung zu reinigen, ist dann Sache der Feuerwehr", sagt Martin Bonn von der Berufsfeuerwehr.

Dazu wurde ein kleines Zelt aufgebaut. "In diesem ,Duschzelt’ werden die Leute vorgereinigt. Danach steigen sie in spezielle Plastiksäcke, können ihre Kleidung ablegen und im Container duschen", sagt Bonn.

Die Idee der Zusammenarbeit der Feuerwehr Mönchengladbach mit dem Abwehrbataillon kam bei einer Fortbildung der Feuerwehr in Höxter auf.

Ein weiterer Austausch sei naheliegend und in der zivilmilitärischen Zusammenarbeit ein bewährtes Verfahren, so Oberfähnrich Michael Mundhenke.

"Die Bundeswehr unterstützt, wenn die zivilen Kräfte nicht ausreichen. Wir waren zum Beispiel zur Bekämpfung der Vogelgrippe oder bei der Fußball-WM 2006 im Einsatz", so Mundhenke.