Stadtfirma EWMG: Ist Uli Schückhaus jetzt der neue Favorit?
Nach der Pleite um Manfred Abrahams (CDU) ist der Frust bei den CDU-Leuten groß.
Mönchengladbach. Nach dem Debakel um die Besetzung der Chefstelle bei der Stadtentwicklungsgesellschaft EWMG ist der Frust bei führenden CDU-Leuten groß. Sie haben ihren Kandidaten, den Krefelder Stadtkämmerer Manfred Abrahams (CDU), nicht durchsetzen können. Weil die FDP, der Partner der CDU, in letzter Minute wegen zu hoher Gehaltsvorstellungen die Mitwahl Abrahams verweigerte, die WZ berichtete.
Der 49 Jahre alte Neuwerker gab daraufhin genervt auf. Er verzichtete auf die Bewerbung, schließlich wolle er in der Öffentlichkeit nicht noch mehr beschädigt werden, hieß es aus seinem Umfeld.
Die CDU, sagte ihr Fraktionschef Rolf Besten der WZ, wird am Wochenende CDU-intern beraten, wie es in der brisant gewordenen Personalfrage weitergehen soll.
Anno Jansen-Winkeln, FDP-Fraktionschef und Vorsitzender des EWMG-Aufsichtsrates, sieht den Auftrag an den Personalberater PWC/Wibera als nicht erledigt an. Er erwarte, dass PWC jetzt neue Kandidatenvorschläge mache. Nach der Sommerpause könne entschieden werden, wer Nachfolger von EWMG-Chef Manfred Nieland werden soll.
Der geht Ende 2008 in Pension. Die Gesellschaft, die für die Stadt unter anderem alle Grundstücke makelt, werde nach den Vorgängen um Abrahams nicht "führungslos", so Jansen-Winkeln. Schließlich sei Uli Schückhaus, Gladbachs 1. städtischer Wirtschaftsförderer, Mitgeschäftsführer der EWMG.
Schückhaus wird mittlerweile von bestimmten Politikern als möglicher Nachfolger für den umstrittenen Nieland gehandelt. Er selbst äußert sich zu solchen Diskussionen nicht.
Die SPD spricht von einem "erneuten Fiasko". Die unklaren Personalien in der EWMG schadeten dem Ruf einer ganzen Stadt. Wichtige Stadtprojekte würden nicht mit Nachdruck bearbeitet. SPD-Fraktionsvorsitzender Lothar Beine: "Ich kann die Absage von Herrn Abrahams sehr gut nachvollziehen. Wer möchte schon Geschäftsführer einer Gesellschaft werden, die durch FDP und CDU in ein Tollhaus verwandelt wurde."
Unverantwortlich sei es, dass viel Geld der Bürger für einen Personalberater (PWC/Wibera) ausgegeben wurde, obwohl Abrahams als Kandidat und teuerste Lösung längst festgestanden habe.
Die SPD-Fraktion fordert erneut ein transparentes Auswahlverfahren ohne vorherige Festlegung auf einen möglichen Kandidaten.
Beine: "Nur die Qualität darf für eine neue Geschäftsführung ausschlaggebend sein und nicht das Parteibuch."