Fußball als Lesung: Mit Poesie und dem harten Leben
Sport: Auch Borussias Sportdirektor Max Eberl ist bei „Torwort“ im Gladbacher Stadion mit von der Partie.
Mönchengladbach. Es geht um Stehplatzromantik, spielentscheidende Stadionwürste, um fast schon illegale Autogramme oder um blühende Hoffungen und zerstobene Träume. Die Lesereihe "Torwort" ist in Köln eine Institution. "Stammsitz" ist eine Kneipe in der Kölner Südstadt, aber immer wieder tourt Torwort auch in andere Städte: Anfang des Monats Aachen, jetzt Mönchengladbach, im März dann München.
Im "Gladbach", der Bar im Borussia-Park, wird am Freitag ab 20 Uhr u.a. auch VfL-Sportdirektor Max Eberl auf dem Podium sitzen. Außerdem sind der Stadionsprecher, Schauspieler und Moderator Torsten Knippertz sowie Christian Spoo vom Online-Fanmagazin "seitenwahl.de" und Torwort-Erfinder Sascha Theisen mit von der Partie.
Vereins-Poesie wird genauso zum Programm gehören wie das knallharte Fußballleben. Denn Max Eberl hat sich für einen Text von Jorge Valdano entschieden. Der ehemalige argentinische Nationalspieler und heutige Sportdirektor von Real Madrid hat in seinem Buch "Über Fußball" Anekdoten genauso wie Tiefsinniges zu bieten - er erzählt, schwärmt, analysiert und träumt.
In zwei mal 45 Minuten liest das "Torwort"-Quartett Texte aus dem Fußball-Universum. Seit sechs Jahren sitzen Fußballer, Autoren und Fans bei den Lesungen vor ständig ausverkauftem Haus. "Es geht um nie bewältigte Traumata durch verschossene Elfmeter oder das psychosomatische Innenleben von Vereinsmaskottchen - der Fußball birgt eine Reihe von phantastischen Geschichten", sagt "Torwort"-Vater Theisen. Schon vor fünf Jahren war die Lesereihe in Gladbach zu Gast: damals u.a. mit Ex-Borussen-Trainer Hans Meyer, Kicker Thomas Broich sowie dem damaligen Stadionsprecher Matthias Opdenhövel.
Der Eintritt in die Bar an der Hennes-Weisweiler-Allee1 kostet neun Euro. Wer mit Trikot kommt, zahlt acht.