Gefängnis nimmt am Dienstag Häftlinge auf

52 Gefangene werden von Willich nach Mönchengladbach verlegt.

Foto: Detlef Ilgner

Das Mönchengladbacher Gefängnis wird in diesen Tagen wieder in Betrieb genommen. Der Bau hinter dem Landgericht wird ab Dienstag wieder 52 Häftlinge beherbergen, bestätigte gestern Detlef Feige, Sprecher des NRW-Justizministeriums. Dabei handelt es sich um Gefangene aus der Untersuchungshaft Willich I — also Häftlinge, die noch nicht verurteilt sind, gegen die derzeit ermittelt wird oder ein Gerichtsprozess läuft. Strafgefangene sind nicht darunter.

Insgesamt bietet die Justizvollzugsanstalt (JVA) Mönchengladbach, die als Zweigstelle der JVA Willich wieder in Betrieb geht, Platz für 128 Häftlinge. Dieser Raum soll dazu dienen, weiter Spitzen abzufangen.

Damit sind gut ein Jahr, nachdem der letzte Häftlinge die mehr als 100 Jahre alte JVA verlassen hat, wieder Gefangene in Gladbach untergebracht. NRW-Justizminister Thomas Kutschaty (SPD) hatte die Anstalt reaktiviert, weil die JVA in Münster einsturzgefährdet ist und im Juli in weiten Teilen geräumt werden musste. Weil der Bau in Gladbach aber überhaupt keine Einrichtung und Möblierung mehr hatte, musste die JVA erst wieder hergerichtet werden. Dies ist inzwischen geschehen. Die ersten Vollzugsbeamten sind bereits in dieser Woche dabei, die Abläufe in der JVA vorzubereiten.

Insgesamt werden 43 Mitarbeiter im Vollzugsdienst eingesetzt. Das sind vor allem Beamte, die aus anderen Gefängnissen kommen. Die früheren in Gladbach eingesetzten Bediensteten waren zwischenzeitlich mit anderen Aufgaben beim Land betraut oder in anderen Gefängnissen eingesetzt worden. Für wie lange die Gladbacher JVA wieder in Betrieb genommen wird, ist offen. Klar ist, dass die einsturzgefährdete JVA Münster nicht so schnell wieder mehr als die 47 dort verbliebenen Häftlinge aufnehmen kann.