Gladbacher Tour-Abschnitt nimmt Form an
Die Streckenplaner der Tour de France 2017 sind zum zweiten Mal in der Stadt gewesen, um eine geeignete Straßenroute festzulegen.
Die Bismarck- und die Hindenburgstraße haben die besten Chancen, am 2. Juli in den Fokus von Millionen Radsportfans in aller Welt zu rücken. Denn die Organisatoren der Tour de France halten sie für besonders geeignet als Ziel für die Sprint-Wertung, die sich Mönchengladbach als Durchgangsstation der Etappe von Düsseldorf Richtung Aachen gesichert hat. Für die Fernsehbilder und auch die Gladbacher Zuschauer live vor Ort wäre wohl die Bismarckstraße besonders lukrativ. Von der Kaiser-Friedrich-Halle aus könnte man die weltbesten Radfahrer dann eine etwas längere Strecke im Blick behalten. Und die markante KFH ließe sich bei der Übertragung wohl gut erkennen.
Am Dienstag waren die Verantwortlichen für die Streckenführung ein zweites Mal in der Stadt. Die Organisatoren aus Mönchengladbach sitzen zwar bei der Frage, über welche Straßen die Tour rollen soll, mit am Tisch. Die letzte Entscheidung fällt aber in Paris. Verkündet wird sie in der französischen Hauptstadt am 18. Oktober. Sowohl der Geschäftsführer der Marketinggesellschaft, Peter Schlipköter als auch der Aufsichtsratsvorsitzende und Bürgermeister Michael Schroeren werden live dabei sein.
Es spricht viel dafür, dass der Tross über die Kaldenkirchener oder Krefelder Straße Richtung Innenstadt fährt. Zunächst hatten die Mönchengladbacher eine Route in den Nordpark favorisiert — in der Hoffnung, dass der Borussia-Park bei den Live-Bildern aus dem Hubschrauber von vielen Zuschauern erkannt wird. Inzwischen würden sich die Organisatoren auf Gladbacher Seite aber noch mehr über eine Strecke entlang der Sehenswürdigkeiten der Stadt wie beispielsweise den Schlössern freuen.
Derweil ist die Marketinggesellschaft schon mitten in der Planung für die Bewerbung des großen Radsport-Events. Die Abwicklung der Durchfahrt inklusive Absperrungen, VIP-Zelt, Tribüne, Übertragungen auf Leinwänden und Rahmenprogramm für Kinder sind das Eine. Die Stadt möchte aber den Rückenwind des Großereignisses nutzen, um das Radfahren zu einem wichtigen Thema über den Tag hinaus zu machen. Das ist auch Oberbürgermeister Hans-Wilhelm Reiners, der sich für den Zuschlag für Mönchengladbach eingesetzt hatte, ein besonderes Anliegen. So wird es nach jetzigen Planungen für Bürger die Möglichkeit geben, die originale Tour-Strecke bei einem Pre-Radeln vorab abzufahren. Es wird Radtouren mit Lokalprominenten und Stadtführungen mit dem Bike geben. In den Schulen soll es vor der Tour Aktionswochen zum Beispiel zum Radführerschein geben. „Tourfieber“ ist der Titel all dieser Kampagnen, die mit der finanziellen Unterstützung der Stadtsparkasse und der NEW finanziert werden sollen.
Die ersten Plakate zur Tour de France in Gladbach hängen seit dem Ritterfest. Wie schon bei den letzten Sportevents dieses Kalibers, der Hockey- und der Frauenfußballweltmeisterschaft, arbeitet die Marketinggesellschaft an einer Kampagne mit vielen Werbeträgern. Die ersten kann man an diesem Wochenende beim NRW-Tag in Düsseldorf sehen. Dort wird ein Team mit gelben Radfahr-Trikots mit dem Logo und der Aufschrift „Tourfieber“ zu sehen sein.
Dass sich das sonst in großen Fragen gerne mal zaudernde Mönchengladbach beim Thema Tour de France diesmal sehr schnell entschieden hat, zahlt sich durchaus aus. Neuss und Meerbusch, die sich deutlich später positioniert haben und erst kurz vor den Sommerferien durch ihre Räte grünes Licht gaben, werden nun zwar wohl auch Durchfahrtsorte. Dank der Sprintwertung bekommt Mönchengladbach aber deutlich mehr Fernsehbilder — und damit weltweite Aufmerksamkeit ab.