Goldene Blume für Claus Hipp

Mönchengladbach. Vor Beginn des Festakts werden auf die große Leinwand hinter der Bühne Bilder der bisherigen Preisträger projiziert. Dazu gehören so bekannte Namen wie Prinz Bernhard der Niederlande, Heinz Sielmann, Hannelore Schmidt, Kardinal Lehmann oder Franz Alt.

Der Rahmen ist neu - wegen des Umbaus des Rheydter Theaters wird die Goldene Blume erstmals im Haus Erholung in Mönchengladbach verliehen - der Anlass bleibt: Ausgezeichnet mit dem ältesten deutschen Umweltpreis wird auch in diesem Jahr eine Person, die sich für die Erhaltung von Umwelt und Natur verdient gemacht hat.

Der diesjährige Preisträger stehe mit seinem Namen nicht nur für den biologischen Anbau, sagt der Vorsitzende des Kuratoriums für die Verleihung der Goldenen Blume, Dr. Gottfried Arnold, in seiner Laudatio: "In den vergangenen Jahren hat Claus Hipp in seinem Unternehmen den Co2-Ausstoß um mehr als 90 Prozent reduziert, der Großteil der Energieversorgung stammt aus nachwachsenden Rohstoffen. Der Wasserbedarf sank um rund 40 Prozent je produzierter Tonne". Die Gesellschaft ist durch Claus Hipp "ökologischer, menschlicher, mitdenkender" geworden, so der Festredner.

Der Preisträger sei bereits vor 30 Jahren Pionier in Sachen Babynahrung aus streng biologischem Landbau gewesen und dachte damit seiner Zeit "mutig einen Schritt voraus", lobt Oberbürgermeister Norbert Bude den Ehrengast. In weichgezeichneten Bildern zeigt ein Film glücklich glucksende Kinder, zufriedene Mütter, wogende sattgelbe Getreidefelder und inmitten von Obstbäumen mit leuchtend roten Äpfeln den diesjährigen 22. Preisträger.

Kernig und naturverbunden, wie der organisch-biologische Landbau, für den er steht, betritt dann Professor Dr. Claus Hipp persönlich die Bühne und nimmt lächelnd den Beifall des Publikums und die Goldene Blume - eine vergoldete stilisierte Dahlie in Medaillenform - aus den Händen des Oberbürgermeisters entgegen.

Doch der1938 in München geborene Unternehmer stellt nicht so gerne seine Person, sondern lieber die Sache, für die er steht, in den Mittelpunkt: "Bei zuviel Weihrauch werden die Figuren schwarz", erklärt der Ausgezeichnete den geladenen Besuchern im gut gefüllten Kaisersaal. Nüchtern wie in einem wissenschaftlichen Vortrag beschreibt der promovierte Jurist und renommierte Künstler die Vorteile des organisch-biologischen Landbaus, der besten "Antwort auf die Probleme des Klimawandels", so Claus Hipp.

Der Unternehmer aus Pfaffenhoffen ist ein Macher: "Sie packen an, verändern etwas, treffen Entscheidung und verantworten sie", charakterisiert ihn Norbert Bude. Aber der Honorarkonsul von Georgien ist auch ein Künstler und Kunstliebhaber, der nicht vergisst, die musikalische Begleitung seiner Auszeichnung durch das Georgische Kammerorchester Ingolstadt lobend hervorzuheben.