Grabkerzen und Blumenkränze vor dem Museum

Mit einer falschen Gedenkfeier will Rita McBride die Diskussion um den öffentlichen Raum anfachen. Die Passanten schauten teilweise verwundert und hielten inne, um zu beobachten, was denn da auf dem Vorplatz des Museums wohl begraben wird.

Mönchengladbach. "Verehrte Trauergäste", mit diesen Worten begrüßte der Kulturdezernent, Gert Fischer, die Besucher der Gedenkfeier, die am Wochenende auf dem Vorplatz des Museum X stattgefunden hat. Dem Anlass entsprechend hatte er den schwarzen Anzug samt Krawatte aus dem Schrank gezogen und auch Susanne Titz vom Museum trat in Trauerkleidung auf, während die Besucher der Feier Blumen und Grabkerzen neben eine Marmorplatte und einem Kranz aus Pfingstrosen hinterlassen.

Das Gedenken galt also nicht - wie üblich - einer Person oder historischen Ereignissen, sondern dem öffentlichen Kunstobjekt selbst, daher auch der Titel "Civic Sculpture in memoriam".

Die Installation sollte zum einen den Konflikt zwischen Kunst und Gesellschaft, Künstlern und Auftraggebern verhandeln. Außerdem signalisierte die Leitung des Museums X auch, dass sie an einer neuen Außenskulptur von Rita McBride für den Skulpturengarten des Museums Abteiberg interessiert ist. Das Museum sucht Sponsoren.

Die aktuelle Installation wurde nach der Gedenkfeier ins Spiegelfoyer des Museums X verlegt. Eines der Kennzeichen von McBride ist, dass sie Strukturen errichtet, auf denen etwas stattfindet. Am kommenden Sonntag gibt es ein Konzert im Museum X von Discoteca Flaming Star mit Cristina Gómez Barrio und Wolfgang Mayer. Beginn: 12 Uhr.