GWSG: Weitere Objekte durchsucht

Nach der Razzia bei der städtischen Wohnungsgesellschaft werden immer mehr Details bekannt.

Foto: Theo Titz

Es geht das Gerücht um, dass der Geschäftsführer der Gemeinnützigen Wohnungs- und Siedlungsgesellschaft Mönchengladbach (GWSG), Armin Maaßen, nicht mehr als Geschäftsführer für die Gesellschaft tätig ist. „Das ist nicht so“, sagt Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners. „Herr Maaßen ist weiterhin im Amt, er ist im Moment lediglich ganz normal in Urlaub.“ Der Aufsichtsrat habe wegen der Angelegenheit bereits zweimal getagt. Im Ergebnis habe man keinen Grund gesehen, den Geschäftsführer von seiner Tätigkeit zu entbinden. „Auch für ihn gilt die Unschuldsvermutung. Wir haben Herrn Maaßen gebeten, auf seinem Posten zu bleiben.“ Reiners habe als Oberbürgermeister allerdings deutlich gemacht, dass er umgehend informiert werden will, wenn sich der Verdacht gegen Armin Maaßen erhärten sollte.

Das GWSG-Gebäude am Berliner Platz, in dem die Wohnungsgesellschaft — eine hundertprozentige Stadttochter — ihre Büros hat, war am 28. April von Polizei und Staatsanwaltschaft durchsucht worden. Die Beamten hatten etliche Kartons mit Unterlagen, Akten und Computer aus dem Gebäude herausgetragen. Oberstaatsanwalt Lothar Gathen hatte am gleichen Tag bekanntgegeben, dass ein Ermittlungsverfahren eingeleitet wurde. Es gehe um Korruptionsverdacht.

Schnell wurde bekannt, dass es zeitgleich zur Razzia bei der GWSG in einem Gladbacher Malerbetrieb eine Durchsuchung gab. Zwischen der GWSG und dem Unternehmen habe eine Geschäftsbeziehung bestanden. Deswegen wurde auch dort nach Beweismitteln gesucht.

„Es handelte sich nicht nur um diesen einen Malerbetrieb“, sagt Oberbürgermeister Reiners. Eine Vielzahl von Objekten sei in diesem Zusammenhang durchsucht worden. „Nun ist eine Menge Material auszuwerten“, sagt Reiners. Deshalb könne er absolut nicht sagen, wann Ergebnisse bekannt gegeben werden. Akten müssen gesichtet, Computer ausgewertet werden.

Der Aufsichtsrat sei entschlossen, die Aufklärungsarbeit offensiv zu unterstützen. Der Stadtrat wird per Dringlichkeitsentscheid für eine Aussagegenehmigung der Aufsichtsratsmitglieder stimmen. „Das machen wir vorsorglich, damit wir uns keinesfalls dem Verdacht aussetzen, etwas hinter dem Berg halten zu wollen“, sagt Oberbürgermeister Reiners.

Geschäftsführer Armin Maaßen hatte sofort nach der Durchsuchung seiner Räume betont, dass es in der Sache ausschließlich um ihn gehe. „Meine Mitarbeiter haben damit nichts zu tun.“ Er selbst sei an der Aufklärung der Vorwürfe interessiert, werde sich aber vorläufig nicht äußern.