Gymnasium feiert Jubiläum

Das Math.-Nat. Gymnasium feiert 125-jähriges Bestehen. Von den Wurzeln bis heute — ein Rückblick.

Mönchengladbach. Das Math.-Nat. Gymnasium zeigt Flagge. Wenn am 28. April die Feierlichkeiten zu seinem 125-jährigen Bestehen beginnen, wehen weit sichtbar an den neuen Masten vor der Schule acht Fahnen. Es sind unter anderem die Banner der Nationen, mit denen das Gladbacher Gymnasium in seinem Fünf-Partner-Programm seit fast 50 Jahren eng verbunden ist: „Europaweite Begegnungen und Austauschprogramme sind Ausdruck unseres Selbstverständnisses, dass Sprachen und kulturelles Wissen fester Bestandteil der Allgemeinbildung sind“, sagt Ingrid Habrich.

Ihr Amt als Schulleiterin am Math.-Nat. Gymnasium ist die Geisteswissenschaftlerin 2002 allerdings mit dem „klaren Ziel“ angetreten: Mathematik und Naturwissenschaften besonders zu fördern. „Wir heißen nicht nur so, wir tun auch etwas dafür“, sagt Ingrid Habrich. Die Schule ist seit 2005 als „MINT-Excellent-Center“ zertifiziert, was unter anderem bedeutet, dass die Schüler der Ganztagsschule in Physik, Chemie und Biologie ihr Wissen auch außerhalb des Unterrichts vertiefen können.

Beide Schwerpunkte haben den selben Stellenwert und „gehen auf die Fusion von Mathematisch-Naturwissenschaftlichem und Neusprachlichem Gymnasium im Jahr 1987 zurück“, erläutert die Schulleiterin.

Die Wurzeln der Schule reichen bis in die Gründerjahre, in denen sich die Textilstadt Mönchengladbach zum „niederrheinischen Manchester“ entwickelte. Die Bevölkerungszahlen explodierten, die Schulen reichten nicht mehr aus.

1887 wurde die „lateinlose höhere Bürgerschule für Jungen“ gegründet — eine Schulform des aufstrebenden Bürgertums, die damals als mögliche Gefahr für das Gymnasium umstritten war. Zunächst kamen Schüler und Lehrer unter anderem in Räumen an der Stepgesstraße unter. Erst 1892 zogen sie in den Schulneubau an der Lüpertzender Straße um. Heute steht dort die Volkshochschule. Das Gebäude wurde 1943 zerstört und in den 50er Jahren teilweise wieder aufgebaut. 1945 ging aus der Oberrealschule das Mathematisch-Naturwissenschaftliche Gymnasium für Jungen hervor.

Seit 1977 steht die heutige Schule an der Viktoriastraße und wird auch von Mädchen besucht. Das diesjährige Jubiläum fällt in eine Zeit, in der die Schülerzahlen drastisch sinken und nach wie vor die Qualität unterschiedlicher Schulformen diskutiert wird: „Es ist nicht abzusehen, was in den nächsten Jahren passiert. Wir gestalten unsere Schule weiterhin so, dass sie für die Menschen, die sie besuchen, etwas Gutes bringt“, sagt Ingrid Habrich.

Bis zum Galaabend im September als krönender Abschluss des Feierjahres, begeht die Schulgemeinde den runden Geburtstag mit vielen Einzelveranstaltungen: „Sie spiegeln das breite Spektrum an Aktivitäten unserer Schule wider“, erklärt die Schulleiterin.