Mönchengladbach. Italien, der Fußball-Weltmeister, kehrt nach Deutschland zurück. Zumindest einige der Spieler. Doch keines der großen Stadien ist Ziel der Quadra Azzura, sondern die Bezirkssportanlage SC Rheindahlen. Mit anderen internationalen Fußballstars, mit aktiven und ehemaligen Bundesliga-Profis und Nationalspielern werden die Weltmeister am 25. März in einem Benefizspiel gegen eine Stadtauswahl aus Mönchengladbach antreten. Der Gewinner des Spiels steht bereits fest: Alexander Lutter. Der 15-Jährige ist vor über einem Jahr plötzlich schwer erkrankt. Seitdem setzt sich der Mennrather Fußballverein, in dem Alex aktiv war, unter dem Motto "Einer von uns" für ihn ein. Sammelt Geld, um seine Familie zu unterstützen. Gemeinsam mit dem Prominententeam Paradiso, unter der Leitung des ehemaligen italienischen Fußballers Sergio Paradiso, dem Verein Künstler im Karneval und anderen Helfern hat die Mennrather Aktion nun einen "Tag für Alex" organisiert. "Um 13 Uhr geht es mit einem Spiel der B-Jugend Mennrath, in der Alex gespielt hat, gegen eine Auswahl B-Jugend los. Danach folgt auf der Bühne der erste Showblock", berichtet Organisator Uwe Heil, bekannt als "Der Gladbacher". Deutsche Musik steht dann auf dem Programm. Wer singen wird, verrät der Organisator jedoch nicht. Nur so viel: Wirklich bekannte Stars aus Funk und Fernsehen seien dabei. Unter anderem sprach er mit Campino von den Toten Hosen. "Aber die können wohl nicht", schränkt er ein. Auch Fohlen sollen für Alex auflaufen Um 15.30 Uhr beginnt dann das Spiel der großen Fußballer - wobei auch ein paar Schauspieler und andere Promis mitkicken sollen. Auch hier will Heil nicht verraten, wer alles dabei ist, mit zwei Ausnahmen: Auflaufen werden auf jeden Fall Sergio Paradiso und Toni Polster, was viele Gladbacher Fans erfreuen dürfte. Schließlich spielte der Österreicher zwei Jahre für die Borussia. Apropos: Auch mit einigen Fohlen laufen Gespräche rund um den Tag für Alex. Der geht nach dem Benefiz-Spiel mit einem weiteren Showblock weiter. "Das ist dann mehr Musik für Jüngere", sagt Heil und betont, dass es sich wiederum um bekannte Musiker handelt. "Ich will aber keine Namen nennen. Wenn dann einer der Künstler kurzfristig absagt, sind alle, die nur wegen dieses Künstlers kommen, enttäuscht", erklärt er. Bis zum 25. März könne noch viel passieren. Viel muss auf jeden Fall noch organisiert werden. "Wir sind noch auf der Suche nach einem Trikot-Sponsor für die Teams", erzählt er. Weiter soll es eine große Tombola "mit hochwertigen Gewinnen" geben. Auch hier werden noch Firmen gesucht, die die Aktion unterstützen. Um das Programm abzurunden, soll es außerdem noch viele weitere Aktionen geben. "Wir haben schon eine Firma, die Torwandschießen anbietet, eine andere misst die Schussgeschwindigkeit der Fußballer, aber wir bräuchten auch noch was für Kinder, das über eine Hüpfburg hinausgeht", wünscht sich Heil. Die Einnahmen aus der Tombola und den Eintrittsgeldern - eine Karte kostet fünf Euro - gehen an Familie Lutter. Die hat auch gute Nachrichten: Alex ist in der Klinik in Brandenburg aus dem Koma erwacht. Er steht zwar noch unter starken Medikamenten, und das Sprechen gelingt noch nicht so recht, aber er kann sich durch Gesten verständlich machen und äußert damit einen klaren Willen. ALEXANDER LUTTER und SEIN TEAM Virus-Erkrankung: Vor 14 Monaten ist Alexander Lutter an einem immer noch nicht identifizierten Virus erkrankt und ins Wachkoma gefallen. Er kam in eine Spezialklinik in Brandenburg, wo er inzwischen auf dem Weg der Besserung ist. Aktion: Um seine Eltern, die im Wechsel bei Alex in Brandenburg sind, finanziell zu unterstützen, gründete der Fußballverein Mennrath, in dem Alex aktiv war, die Aktion "Einer von uns". Aktivitäten: Neben verschiedenen Benefizveranstaltungen hat die Aktion zusammen mit Gladbacher Karnevalskünstlern eine CD unter dem Titel "Alex Hör" produziert. Anerkennung: Der Karnevalsverein ist von dem Einsatz der Jugend-Fußball-Mannschaft so begeistert, dass er dem Team kostenlos einen Wagen für den Veilchendienstags-Zug zur Verfügung gestellt hat. Damit weiter jeder Cent bei Alex ankommt, wird kein Wurfmaterial gekauft. Die Initiatoren hoffen auf Kamelle-Spenden.