In den städtischen Wäldern sterben die Eschen aus
Ein Schlauchpilz zerstört die Triebe und die Bäume verkümmern.
Als Christoph Zebunke studierte und sich mit heimischen Baumarten beschäftigte, war von einem Eschensterben nicht die Rede. Der Erreger, der diese Baumart befallen kann, fand „sich in Lehrbüchern unten in einer Fußnote“, sagte Oberforstrat Zebunke jetzt den Politikern im Umweltausschuss. Mittlerweile hat der Erreger, ein Schlauchpilz, auch die Eschenbestände im Gladbacher Wald erreicht. Das Eschensterben, das in den 1990er Jahren in Polen begann, hat inzwischen auf das Stadtgebiet übergegriffen.
Wenn Revierförster Werner Stops heute mit seinen zehn Mitarbeitern die städtischen Waldgebiete Hoppbruch-Trietenbroich, die Neuwerker Donk und den Bereich Volksgarten-Elschenbruch-Schloß Rheydt inspiziert, dann sehen sie bei einem Blick in die Baumwipfel, welche Schäden der Schlauchpilz verursacht hat: Die Triebe sterben ab, vereinzelt ist nur noch kümmerliches Blattgrün zu erkennen. Zebunke, im Regionalforstamt Niederrhein damit auch Herr der Wälder in der Stadt, sieht keine andere Chance, als kranke Bäume zu fällen. Er hofft darauf, dass es gelingt, gesunde Eschen nachzuzüchten, die gegen den Schädling resistent werden. Das sichert aber nicht das Überleben von größeren Bereichen des hiesigen Eschenbestandes. „Wir müssen diese Waldgebiete durchforsten und denken darüber nach, die Eschen verstärkt durch Buchen zu ersetzen“, so Zebunke.
Rund 1800 Hektar groß ist das Waldgebiet in Mönchengladbach. Der Gladbacher Eschenbestand ist ein Problem. Doch es gibt auch andere Baumarten, die auf dem Stadtgebiet in ihrem Bestand gefährdet sind und gefällt werden müssen.
Die hier stehenden Fichten leiden unter erheblichem Wassermangel. Die Folge: Die Bäume werden vom Borkenkäfer befallen und sie verlieren ihre Standfestigkeit. „Wir kommen nicht umhin, die Fichten zu beseitigen. Sie fallen sonst in die Gärten“, sagt Zebunke. An ihrer Stelle werden in erster Linie Buchen gepflanzt.
Die Pappeln, die hier seit mehr als 50 Jahren das Gebiet prägen, sind „nicht mehr zu halten“, so Zebunke: „Sie haben ihr physiologisches Alter erreicht und fallen um.“ Die Stadt fällt sie und pflanzt an diesen Stellen Ahorn, Vogelkirche und Ulme.
Hier macht den Experten der Baumbestand entlang der Straße Sorgen. Die Bäume sind nicht mehr standsicher und könnten bei einem Sturm auf die Straße fallen. Zebunke: „Da müssen wir vorher tätig werden. Die Verkehrssicherheit ist nicht mehr gewährleistet.“
Dort rückt der Kiefern-Altbestand, der durchforstet und besonders gepflegt werden muss, ins Blickfeld der Forstarbeiter.
Im Hardter Wald wird eine Kiefern-Windwurffläche wieder neu aufgeforstet. Auch in Wickrath parallel zur Trompeterallee werden die städtischen Mitarbeiter tätig: Eine lichte Birken-Eichenfläche benötigt dringend einen neuen Baumbestand. In den Waldgebieten Elschenbruch, Stadtwald Rheydt, Pongser Wald, Hardter Wald und Neuwerker Donk gibt es einen zwischen 80 bis 120 Jahre alten Mischbestand aus Stieleiche, Rotbuche, Fichte und Lärche. Weil die Fichten instabil sind, sollen sie komplett beseitigt werden.