Irische Landfahrer machen illegal Station in Gladbach
An der Lilienthalstraße haben sich irische Landfahrer mit ihren Wohnwagen niedergelassen. Von Anwohnern gibt es viele Beschwerden.
Mönchengladbach. Den Wegbergern ist die Truppe in keiner guter Erinnerung geblieben. Anfang Oktober ließ sich in der kleinen Stadt eine Gruppe von so genannten irischen Landarbeitern mit 50 bis 60 Personen auf einem alten Ziegelei-Gelände nieder.
Von da an stieg die Zahl der angezeigten Ruhestörungen. In Gaststätten wurde gepöbelt und die Zeche geprellt. Menschen auf der Straße wurden beschimpft, Autos mit Gegenständen beworfen. „Es waren viele typische Delikte, die mit Alkohol in Zusammenhang stehen“, sagt ein Polizeisprecher.
Seit Freitag kampiert die Gruppe mit 29 Wohnwagengespannen in Mönchengladbach. Jetzt belagern nicht nur Wanderzirkusse die Stadt illegal, sondern auch noch irische Landfahrer. Zunächst hatten die Familien den Borussia-Parkplatz P 8, auf dem das Oktoberfestzelt stand, in Beschlag genommen.
Doch die EWMG machte Druck und schaltete einen Anwalt ein. Jetzt stehen die Wohnwagen in den Einfahrten und auf den Grundstücken in der früheren britischen Militärsiedlung an der Lilienthalstraße und an der Hugo-Eckener-Straße. Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) ist informiert.
Sie ist Besitzerin der Gebäude und schickte Montag ihren Sicherheitsdienst heraus. Die Polizei hat ebenfalls einen Blick auf die Landfahrer, lässt sich öfters dort blicken, werde aber nur bei Straftaten einschreiten, sagte Polizeisprecher Jürgen Lützen Montag. Zweimal sei dies bisher geschehen.
In Wegberg hatte sich die Gruppe wenig kooperativ gezeigt. Die Androhung von Zwangsgeldern und die Einforderung von Sicherheitsleistungen wurden ignoriert. Die irischen Landfahrer hatten einfach den Zaun, den die alte Ziegelei umgibt, aufgeschnitten, und das Gelände besetzt. Gleich danach soll es schon Krach mit Tankstellenbesitzern in der Umgebung gegeben haben, von denen sich die Landfahrer mit Wasser versorgen lassen wollten.
Und schon wenige Tage später erteilten die ersten Gastwirte der Truppe Hausverbot. Dazu gab es eine Reihe von Anzeigen unter anderem wegen Beleidigung. Erst als die Ziegelei zwangsversteigert war, zogen die Landfahrer ab. Der neue Besitzer hatte sich wohl durchsetzen können.
Auch die Bima will tätig werden. Schließlich kampiert die Gruppe ohne Erlaubnis auf ihrem Grundstück. Das bedeutet Hausfriedensbruch. Ähnlich sieht es bei den Wanderzirkussen aus, die zunächst ein städtisches, dann ein NEW-Grundstück illegal besetzten. Den Wanderzirkussen, die sich an der August-Monforts-Straße niedergelassen haben, droht eine Zwangsräumung. Die NEW stellte vor wenigen Tagen einen Antrag auf einstweilige Verfügung.