Junge Asylbewerber müssen umziehen

Nachbarn in Geistenbeck hatten sich wiederholt über Lärm beschwert.

Foto: Rietdorf

146 Kinder und Jugendliche, die ohne ihre Eltern nach Deutschland geflüchtet sind, betreut die Stadt Mönchengladbach. Acht von ihnen leben in einem Hotel in Geistenbeck. Etwa genau so viele hat zudem das Kreisjugendamt Neuss dort untergebracht. Nach Angaben der Stadt beschweren sich die Nachbarn regelmäßig über die jungen Asylbewerber. Die ziehen im Laufe des Septembers aus. Und zwar zum einen wegen der mangelnden Akzeptanz in der Nachbarschaft und zum anderen wegen der zuletzt markant zurückgehenden Zahlen.

Bislang habe man mit den rund 150 unbegleiteten minderjährigen Ausländern, wie sie im Amtsdeutsch genannt werden, vergleichsweise wenig Probleme gehabt. Einige seien bei Diebstählen und Schwarzfahrten erwischt worden. „Gewaltdelikte stellen jedoch die absolute Ausnahme dar“, heißt es in einer Vorlage, über die heute im Jugendhilfeausschuss diskutiert wird. Prinzipiell seien die jungen Flüchtlinge trotz aller Betreuung nicht vollends einschätzbar. „Traumatische Erlebnisse können auch nach längerer Zeit zu unvorhersehbaren Reaktionen führen, bei denen sich möglicherweise auch massiv Gewalt entladen kann“, schreibt die Stadt. Im Moment kämen viele Jugendliche aus Albanien, deren Eltern aus Deutschland abgeschoben wurden, allein zurück.

Das Durchschnittsalter der ohne Verwandten reisenden Asylbewerber liegt bei fast 17 Jahren. Mehr als die Hälfte von ihnen stammt aus Afghanistan. 21 sind alleine aus Syrien nach Mönchengladbach gekommen.

Das Land kann nach dem Verteilungsschlüssel bis zu 188 solcher jugendlichen Flüchtlinge nach Mönchengladbach schicken. Aktuell leben von den 146 nur 102 in der Stadt, zum Teil bei Trägern, zum Teil auch bei Verwandten und Bekannten. Die restlichen leben außerhalb der Stadt, zwei sogar in Wilhelmshaven.