Kein Stadtservice am Samstag

Über die künftigen Kfz- und Bürgerangebote soll ein Arbeitskreis entscheiden.

Mönchengladbach. Auto-Zulassungen, An-, Ab- und Ummeldungen für Wohnungen, neue Ausweise, all das konnten die Bürger ein Jahr lang auch samstags regeln. Seit Ende August 2008 gab es in der Stadt offene Verwaltungsstellen am Wochenende: anfangs an der Fliethstraße und im Rheydter Rathaus, zuletzt unter einem Dach an der Rheinstraße.

Doch damit ist jetzt Schluss: Am 10.Oktober enden die Samstags-Dienstleistungen. Wie es künftig mit dem Bürger-Service weitergeht, das heißt, wann und wie er angeboten wird, soll eine von Oberbürgermeister Norbert Bude gegründete Arbeitsgruppe aus Stadtverwaltung und Stadt-Personalrat entscheiden.

Führungsebene und Beschäftigten-Vertreter waren uneinig. Ein Service-Angebot am Samstag sei wichtig für eine moderne Stadtverwaltung, ist OB Budes Meinung. Er hatte die nach einem Antrag von CDU und FDP im Rat beschlossene Pilotphase, die bis zum 31.August 2009 gehen sollte, schon einmal verlängert. Um detaillierte Ergebnisse zu erhalten, wie das Angebot von den Bürgern angenommen wird, heißt es. Als Bude zuletzt eine erneute Verlängerung bis zum 30.November verfügte, wehrte sich der Personalrat, der 3200 Mitarbeiter der Stadtverwaltung vertritt.

Begründung: Der Service sei nicht ausreichend angenommen worden, das hätte die zeitlich ausreichende Prüfungsphase von einem Jahr bestätigt. Demnach hätten durchschnittlich 90 Personen pro Samstag den Kfz-Zulassungsservice in Anspruch genommen, andere Angebote wie Wohnungsmeldungen oder Passverlängerungen hingegen nur rund 45 Menschen.

"Wir hatten ein Jahr der Abwrackprämie. Darauf führen wir die höhere Besucherzahl in der Kfz-Zulassung zurück. Wir glauben nicht, dass das so bleibt, und die anderen Serviceleistungen wurden an Wochenenden schließlich kaum genutzt", begründet die Personalratsvorsitzende Roswitha Mirbach.

Zudem funktioniere ein erweiterter Service nicht zum Nulltarif, so Mirbach weiter. Heißt: Für Dienstleistungen an Samstagen müsste zusätzliches Personal eingestellt werden. "Die Samstagsarbeit war freiwillig. Die, die dann gearbeitet haben, haben dafür einen Tag in der Woche freibekommen", sagt Mirbach. Im Bürgerservice seien an jedem samstag bis zu zwei, im Kfz-Bereich bis zu vier Angestellte eingesetzt worden.

Über die friedliche Suche nach Lösungen in Form von Gesprächen, "die verwaltungsgerichtliche Schritte nicht mehr notwendig machen", freue man sich im Personalrat, sagt Mirbach. Denn den Mitarbeitern der Verwaltung liege es sehr wohl am Herzen, den Service zu verbessern. Eine Notwendigkeit, dafür samstags zu öffnen, sehe man jedoch nicht. "Eine Alternative könnte ein Tag in der Woche sein, an dem länger geöffnet ist", so Mirbach.

Darüber und über andere Dinge will der Arbeitskreis nach den Herbstferien diskutieren. "Es geht um Fragen nach dem Dienstleistungsangebot, den generellen Öffnungszeiten und den räumlichen Voraussetzungen. Auch die Bürger sollen befragt werden", sagt Stadtsprecher Wolfgang Speen. Innerhalb von vier Monaten sollen Ergebnisse geliefert werden.

Bis zum 10. Oktober ist das Büro an der Rheinstraße 70 samstags von 9 bis 12 Uhr offen.