SMS Meer: Großauftrag aus China

Chinesen bestellen bei SMS Meer eine Großpresse.

Mönchengladbach. Ein Auftrag über 20 Millionen US-Dollar aus China beflügelt den Anlagenbauer SMS Meer am Ohlerkirchweg 66 in Speick. In Anwesenheit von NRW-Wirtschaftsministerin Christa Thoben (CDU) unterzeichneten die Partner die Bestellung und Lieferung einer Freiformschmiedepresse, die in der Provinz Jiangsu aufgestellt wird. Jiangsu liegt an der ostchinesischen Küste.

Das gewichtige Maschinen-Monster schmiedet unter anderem tonnenschwere Metallstücke - beispielsweise für Schiffsschrauben.

Bis die Presse ihre formende Tätigkeit bei der Tiangong Aihe Co. Ltd. in Danyang City aufnimmt, werden noch viele Monate vergehen. "Bei uns in Gladbach wird auch nicht alles gemacht", sagt Firmensprecher Christian Zins. So verfügt SMS Demag am Ohlerkirchweg über keine eigene Gießerei mehr. Folglich wird zugekauft und zugeliefert. Die schweren Teile der Presse werden per Lkw zu Seehäfen wie Antwerpen oder Rotterdam gebracht.

Zins spricht von einem "weiterhin guten Auftragspolster" bei Meer. Von der Wirtschaftskrise sei man bislang verschont geblieben, wenngleich für 2010 eine "Delle" erwartet wird. Dass es bei SMS gut läuft, wird auch daran deutlich: Laut Zins wurden in den vergangenen zwei Jahren 250 neue Jobs geschaffen.

1300 Personen sind in Gladbach tätig, darunter Beschäftigte der Leverkusener Firma Eumuco, die die SMS Group übernahm. Zum soeben gestarteten Ausbildungsjahr wurden 40 junge Leute verpflichtet - sie werden in gewerblichen wie kaufmännischen Berufen ausgebildet.

Die SMS Meer GmbH ist ein Unternehmen der SMS Group, die unter dem Dach der Holding SMS GmbH eine Gruppe von international tätigen Unternehmen des Anlagen- und Maschinenbaus für die Stahl- und Nichteisen-Metallindustrie (NE-Metalle) ist. Sie besteht aus den Unternehmensbereichen SMS Siemag und SMS Meer. 2008 erwirtschafteten laut Firmenangaben weltweit rund 8900 Mitarbeiter über 3,6 Milliarden Euro Umsatz.

In Gladbach wurden im Oktober 2008 ein neues Bürogebäude für gut 300 Menschen, eine Fertigungs- und Montagehalle mit über 4000 Quadratmetern und einer Kapazität von 200 Tonnen sowie ein neues Logistikzentrum zwischen Ohlerkirchweg und Landgrafenstraße offiziell in Betrieb genommen.

Gerade rollt in Speick wieder so ein Schwertransport. Insgesamt 300 Tonnen Pressen-Elemente werden von Brummis zur Weser gebracht. Und von dort zum Kunden verschifft.