Kinder lernen sicheren Umgang mit dem Rad
Gestern wurde in der Fahr(rad)schule des Kinder- und Jugendsportvereins eifrig trainiert.
Unter dem Vordach des Gymnasiums an der Gartenstraße hat sich eine lange Schlange aus Fahrrädern gebildet: blaues Sportrad, kleines Fahrrad mit gelbem Fähnchen, rosafarbenes Rad mit Einhörnern. . . Daneben stehen stolz die Besitzer. Die Grundschüler warten auf ihren Einsatz beim nächsten Hindernis-Parcours. Trainerin Sarah Brandt hat für die jungen Radfahrer zwei orangefarbene Gestelle im Gang unter dem Vordach platziert. Die gilt es zu überqueren, ohne dabei einfach mit dem Fahrrad darüber zu fahren. „Müssen wir darüber springen?“, fragt Marie die Trainerin beunruhigt. Diese besänftigt. Der Trick sei, vom Fahrrad abzusteigen und es dann wie beim echten Bordstein im Straßenverkehr darüber zu heben. „Entweder Reifen für Reifen oder wie die Comicfigur Hulk das ganze Rad auf einmal“, sagt sie.
Schon machen sich die Kinder an die Arbeit. Mit der einen Hand am Lenker und der anderen Hand unter dem Sattel hochgehoben, findet jedes Rad seinen Weg über die Hindernisse durch den Gang. Die Bürgersteige der Welt können kommen: Die Teilnehmer des Parcours können sie nicht mehr aufhalten. Nun geht es für die Gruppe zurück auf den Hof. „Fahrradfahren statt Fahrradtragen“, ist angesagt.
Man mag Regen nicht für das optimale Fahrradwetter halten. Die 13 Teilnehmer der Fahr(rad)schule des Kinder- und Jugendsportvereins Mönchengladbach lassen sich von der Nässe, die an diesem Mittwochmorgen auf dem Gelände des Gymnasiums herrscht, aber kaum beeindrucken. Ausgerüstet mit Regenhose, Regenjacke und natürlich Helm, drehen die Kinder ihre Runden auf dem Schulhof.
Bereits seit mehreren Jahren veranstaltet die Kindersportschule des Vereins die Fahr(rad)schule. Kinder im Grundschulalter, die schon Fahrrad fahren können, aber ihr Rad noch sicherer beherrschen wollen, lernen so durch Theorieteile und Praxisübungen alles Wichtige zum Straßenverkehr und dem Umgang mit Gefahrensituationen. Dieses Jahr leiten Sarah Brandt und Lina Mink das Training zu zweit. „Gestern haben wir schon das Anfahren und das einhändige Fahren geübt und gelernt, aus welchen Teilen ein Fahrrad besteht. Durch die lange Fahrpause im Winter waren viele Kinder zunächst noch etwas unsicher, mittlerweile werden sie aber wieder mutiger und können auch ihr Tempo besser kontrollieren“, sagt Mink.
Was es mit der Regel „rechts vor links“ auf sich hat, wurde mit Hilfe eines Spieleteppichs und kleinen Spielzeugautos gezeigt. Für die nötige Auflockerung zwischendurch sorgte Stopp-Tanz in der Fahrradfahrer-Edition. Nach dem ersten Parcours wartet eine Wippe aus Holz auf die Kinder. Sie muss von den Teilnehmern überquert werden. Gar nicht so leicht: Nur wer mit genügend Schwung anfährt und genau mittig fährt, schafft es über das Brett. „Denkt daran: Je schneller ihr fahrt, desto weniger wackelig ist das Rad“, ruft Sarah Brandt den Kindern zu. Für den achtjährigen Valentin ist das kein Problem. Regelmäßig ist er mit seinen Freunden mit dem Rad unterwegs.
Als nächstes steht eine Vollbremsung auf Wasser an. „Man muss das Wetter ja schließlich nutzen“, sagt Brandt. Hinter der Wippe sollen die Kinder bei einem Hütchen eine Vollbremsung durchführen. Ganz wichtig: Handbremse und Rücktrittbremse gleichzeitig betätigen. Warum? Auch hier weiß Antonia die Antwort: „Sonst fliegt man auf die Nase“.