Altstadt: Zwei Verletzte nach Messerstecherei
Der 16-jährige Tatverdächtige ist in Untersuchungshaft.
Die Tat geschah bereits am zweiten Weihnachtstag: Gegen 2.45 Uhr geraten zwei junge Männer vor einer Gaststätte an der Waldhausener Straße mit einer fünfköpfigen Gruppe in Streit. Die Situation eskaliert. Ein Messer wird gezückt, zwei Menschen werden schwer verletzt. Die Staatsanwaltschaft wertet die Tat als versuchtes Tötungsdelikt. Die Polizei richtet die Mordkommission „Black & White“ ein.
Wer in jener Nacht zustach, war zunächst nicht klar. Deshalb gehen Staatsanwaltschaft und Polizei erst jetzt mit dem Fall an die Öffentlichkeit. Denn seit gestern sitzt ein 16-jähriger, dringend Tatverdächtiger in Untersuchungshaft. Farid B. soll im Verlauf der tätlichen Auseinandersetzung den 18- und 19-jährigen Opfern zweimal in den Oberkörper gestochen haben. Wie Staatsanwalt Benjamin Kluck gestern mitteilte, seien die jungen Männer lebensgefährlich verletzt worden, nach stationärer Behandlung in der Klinik aber mittlerweile wieder wohlauf. Zunächst gab es fünf Verdächtige: vier Jugendliche und ein 18-Jähriger. Sie waren nach der Messerstecherei geflüchtet, hatten die Verletzten einfach zurückgelassen. Die Tatwaffe fand die Polizei nicht.
Im Rahmen der Ermittlungen konnten alle fünf Tatverdächtigen ermittelt werden. Vier Jugendliche (16, 17, 17, 17 Jahre) sind in einer Jugendwohneinrichtung in Mönchengladbach untergebracht. Der fünfte Verdächtige (18 Jahre) wohnt in Mönchengladbach. Alle haben gestanden, an der Auseinandersetzung beteiligt gewesen zu sein, bestritten jedoch bei ihren polizeilichen Vernehmungen, „zugestochen“ zu haben. Durch Zeugenaussagen wurde der 16-jährige Farid B. belastet. Er bestritt bei der Polizei jedoch vehement, bei dem Streit ein Messer eingesetzt zu haben. Jetzt schweigt er laut Staatsanwalt.
Nach Auswertungen der Bilder aus der Videoüberwachungsanlage Alter Markt und zeitintensiven Spurenuntersuchungen an der Kleidung der Opfer, beim Landeskriminalamt konnte der dringende Tatverdacht gegen Farid B. als „Messerstecher“ erhärtet werden, so Kluck. Haftbefehl wegen zweifach versuchten Totschlags in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung wurde erlassen. Ermittler nahmen den 16-Jährigen in seiner Unterkunft fest. Er wurde gestern einem Richter vorgeführt, der Untersuchungshaft anordnete. Wie Polizeisprecherin Isabella Hannen sagte, sind alle Tatbeteiligten wegen Eigentumsdelikten polizeibekannt.