Kompetenzteam will Ratten aus dem Geropark vertreiben
Die GEM und städtische Ämter haben sich zusammengeschlossen, um gegen den Müll zu kämpfen.
Der Geropark ist ein Kleinod mitten in der Stadt: Weiher, große Rasenflächen, schattenspendende Bäume, Spielplatz, Bänke, einige nette, heimelige Ecken und mit der sanierten Stadtmauer ein Stück Historie. Schön ist’s hier. Wenn da nicht der Müll wäre, der in Ecken und auf dem Rasen liegt. Und Hundehaufen. Und die fiesen Plagegeister, die überall dort auftauchen, wo viel Abfall herumliegt: Ratten. „Hier werden Plastiktüten mit Essensresten entsorgt. Die Reinigungstrupps finden halbvolle Pizzakartons, Omas füttern mit Brotresten die Enten. Für die Nager ist der Geropark ein Paradies“, sagt Nord-Bezirksvorsteher Herbert Pauls.
Als vor kurzem eine Behinderte beim Gang zum Arzt den Geropark durchquerte und Ratten auf sie zuliefen, zog Pauls die Notbremse. Und entwickelte mit der GEM, dem städtischen Grünflächenamt und dem Ordnungsamt ein Projekt, das Modell für die gesamte Stadt werden könnte: ein Kompetenzteam Sauberkeit als Testversion. „Wenn das funktioniert, können wir Ähnliches sofort auch andernorts machen. Etwa im Schmölderpark. Oder im Bunten Garten. Oder in Wickrath am Schloss“, sagt Pauls.
Um die Sauberkeit im Geropark nachhaltig zu verbessern, haben sich die städtischen Abteilungen mit der GEM zusammengetan. Dies wirkt sich künftig so aus, dass die Reinigungsintervalle deutlich verbessert werden. Bisher stand der Geropark viermal wöchentlich inklusive des Sonntags auf dem Müll-Kalender. Künftig sind Reinigungstrupps täglich unterwegs. Auch die Mitarbeiter des Kommunalen Ordnungsdienstes (KOS) sind häufiger im Park präsent, schauen den Schmutzfinken mehr auf die Finger und drohen nicht nur mit Ordnungsstrafen — sie verhängen sie auch konsequent. Die Papierkörbe werden ab jetzt täglich geleert. Und wenn auf den Rasenflächen viel Müll herumliegt, schickt die GEM ihre schnelle Müll-Eingreiftruppe mit den Abfall-Pickern raus. Pauls: „Das alles müsste so gut funktionieren, dass wir die Probleme im Geropark bald minimieren können.“
Und er konnte gestern gleich mit einer weiteren guten Nachricht aufwarten: Ein Abbruchunternehmer will eine Asphaltfläche auf eigene Kosten entfernen. Pauls: „Wir werden da Mutterboden aufschütten und Rasen einsäen. So können wir diesen wenig schönen Bereich verschönern und vergrößern auch noch die Rasenfläche.“ Dieser große Einsatz der GEM sorgt dafür, dass im städtischen Grünflächenamt personelle Kapazitäten frei werden, die für die Pflege des Geroparks, aber auch für andere Stellen in der Stadt genutzt werden können. Ralf Krücken, Chef der städtischen Grünpfleger, weiß dies zu schätzen: „Wir haben neue Spielräume.“
Gemeinsam erproben GEM und die städtischen Abteilungen, die für Grün und Pflege zuständig sind, am Modell Geropark, wie ein Kompetenzzentrum Sauberkeit für die Stadt aussehen könnte. Wenn’s im Kleinen funktioniert, dann geht’s ab 2016 in die Vollen. Nur die Ratten wird’s nicht freuen, denn ihre Essensportionen werden deutlich kleiner. Dann werden sie sich vielleicht wieder an den Gift-Köderboxen bedienen, die sie wegen des großen Angebots derzeit verschmähen.