Stadt kämpft gegen Hundekot
Auch Betrunkene in Parks sind ein ständiges Ärgernis.
Viersen. Politik, Verwaltung und zahlreiche Bürger wollen sich in den kommenden Wochen und Monaten dafür einsetzen, dass die städtischen Parks und Rasenflächen wieder für alle großen und kleinen Viersener nutzbar werden. CDU-Ratsherr Ralf Robertz fasste in der jüngsten Sitzung des Ordnungs- und Straßenverkehrsausschusses die derzeitige Situation zusammen: „Es kann doch nicht sein, dass sich die Mehrheit in dieser Stadt das Fehlverhalten einiger weniger gefallen lassen muss“, erklärte der Christdemokrat. Mit zwei speziellen Gruppen beschäftigten sich die Ratsvertreter: Hundebesitzer, die die „Geschäfte“ ihrer Vierbeiner achtlos auf Wegen und Wiesen in den Parks liegenlassen sowie alkoholisierte Gruppen, die dort unter anderem Bürger anpöbeln und belästigen. Gerade in diesem Punkt beschrieb ein junges Ehepaar der Politik in einem Bürgerantrag die Zustände im Stadtpark an der evangelischen Kirche.
Nicht nur von „lautstarken Streitigkeiten und Beschimpfungen“ untereinander sowie gegenüber unbeteiligten Bürgern ist dabei die Rede. Mit höheren Außentemperaturen und steigenden Alkoholpegel werden unter anderem sogar rechtsextreme Parolen durch den Park gegrölt, Flaschen geworfen und vor allem junge Frauen belästigt und bedrängt.
„Als Frau hat man Angst, wenn diese Betrunkenen einem den Weg verstellen und man von ihnen attackiert wird“, so eine junge Mutter. Für die unmittelbaren Anwohner geht der Leidensdruck noch weiter: Da sich nach mehrstündigem Alkoholkonsum auch die Blase meldet, wird die Notdurft einfach durch den angrenzenden Zaun und hinein in die dortigen Gärten verrichtet. Und auch vor dem großen Geschäft wird in der Öffentlichkeit nicht Halt gemacht. Die Konsequenz: ein in weiten Teilen schon wegen der Geruchsbelästigung nicht zu nutzender Garten.
Die Parks sollten ein Aushängeschild der Stadt sein“, so Robertz, dessen Partei noch einmal einen Antrag eingebracht hat, der sich mit diesem Thema befasst. Der Verwaltung ist das nicht unbekannt. Mehrfach wurde versucht, durch Plastiktüten in entsprechenden Boxen Alternativen anzubieten und die Situation zu entspannen. „Vielleicht müssen wir über die Errichtung sogenannter ,Dog-Stations’ samt Tüten und Abfalleimern neu nachdenken und bei Verstößen, die Hundebesitzer verstärkt zur Kasse bitten“, so SPD-Ratsherr Alexander Hippel.
Ordnungsdezernent Norbert Dahmen versprach, die Probleme in den Parks noch einmal zu prüfen: „Ich gehe allerdings nicht davon aus, dass wir rechtlich ein Alkoholverbot in städtischen Parks erlassen können“, so der Beigeordnete. Er versicherte, dass die Verwaltung kurzfristig verstärkt Kontrollen durchführen will und diese auch mit der Polizei koordiniert.