Kontrollen: Mit dem „Fön“ gegen die Raser

Trotz der Ferien legen sich Polizei und Mitarbeiter der Stadt auf Lauer.

<strong>Mönchengladbach. Jetzt hat der Fahrer in dem nagelneuen Opel die Polizisten bemerkt und tritt sofort auf die Bremse. Doch da ist es längst zu spät. Günther Fuchs hat den eiligen Fahrer auf der Hardterbroicher Straße mit seiner Laserpistole längst erfasst. Kurz danach winkt der Polizeibeamte den Autofahrer mit der Kelle an den Fahrbahnrand. Denn mit diesen Geräten können noch Fahrzeuge erfasst werden, die zwischen 900 und 1000 Meter entfernt sind.

Ergebnis für den Raser, der mit 60 km/h durch eine Tempo-30-Zone gebrettert ist: Er bekommt eine Anzeige, drei Punkte, 60 Euro Strafe. Außerdem 25 Euro Verwaltungsgebühren. "Sichere Osterferien" heißt die Aktion von Polizei und Stadt. Pünktlich zu Beginn der 14-Tage-Schulfreizeit.

"Täglich sind wir an vier Stellen im Stadtgebiet gleichzeitig im Einsatz. Vor allem in Wohngebieten, in denen viele Kinder unterwegs sind", berichtet der Polizeibeamte Jürgen Jansen. "Denn die meisten Kinderunfälle passieren nicht auf dem Weg zur Schule, sondern in der Freizeit", weiß Hauptkommissar Harald Küster. "Vor allem, wenn jetzt in den Ferien die Kinder draußen spielen."

Wenn es den Beamten nur darum ginge, möglichst viele Knöllchen zu verteilen, würden sie an anderen Stellen stehen. "Es gibt Bereiche, da bedeutet jeder Auslöser der Laserkamera einen Treffer", sagt Polizist Thomas Bocks, der ebenfalls zum Kontrollteam gehört.

Um das Ergebnis beweiskräftig zu machen, wird ein zweiter Beamter hinzugezogen, der das gemessene Tempo auf dem Display abliest.

Wer in den nächsten Tagen rausgewinkt wird, ist auch erwischt worden. "Im persönlichen Gespräch kann ich dem Fahrer mehr erklären, als wenn er anonym geblitzt wird und später einen Bußgeldbescheid bekommt", findet Küster. "Er hat die Chance auf sofortige Besserung, die er bei den Blitzgeräten nicht hat - da wird hinterher erst mal weitergerast."

Kinderunfälle 2007: 88 Verkehrsunfalle, 2008 bisher 15.