Flughafen Halle 6: Gladbach rollt Dalai Lama den blauen Teppich aus

Das Oberhaupt der Tibeter spricht vor rund 2500 Personen. Die WZ fragte nach dem Stand der Vorbereitungen.

<strong>Mönchengladbach. Dunkelblauer Teppichboden, mit Stoffen abgehängte Decken, unzählige Stuhlreihen - am PC und somit virtuell ist die Halle 6 des Flughafens für den Dalai Lama schon eingerichtet. 2500 Menschen werden dem politischen und religiösen Oberhaupt der Tibeter zuhören und mit ihm - sollte die Zeit reichen - diskutieren, wenn es am 17. Mai ab 10 Uhr für "etwa zwei Stunden" über "Frieden und Menschenrechte - Die Grundlagen der modernen Gesellschaft" spricht.

Ein Thema, das jetzt wieder bedrückende Aktualität erhält. Denn in Lhasa, der tibetischen Hauptstadt, droht der blutige Streit zwischen chinesischen Besatzern und Tibetern zu eskalieren. Das berichteten gestern US-Bürger und andere Touristen.

Wochen vor dem mit Spannung erwarteten Besuch "Seiner Heiligkeit" laufen die konzentrierten Vorbereitungen beim Mitveranstalter Stadtmarketing-Gesellschaft MGMG auf vollen Touren. MGMG-Chef Peter Schlipköter: "Das fängt bei den Parkplätzen an und hört beim Catering auf."

Da geht es nicht nur darum, was man den 2500 Besuchern an verschiedenen Ständen im Hallentrakt an Speisen und Getränken vorsetzt. Gut vorbereitet will auch das Menü sein, das der Dalai Lama nach seinem Vortrag in Gladbach zu sich nehmen wird.

Das wiederum geschieht in enger Absprache mit dem "Tibet-Initiativkreis Deutschland", der die Stippvisite des 72-jährigen Friedensnobel-Preisträgers in fünf deutschen Städten vorbereitet. Mitglieder des Kreises haben sich bereits in Gladbach und vor allem in Halle 6 umgesehen.

Wichtig ist für Schlipköter, dass die "vielen Menschen, aber auch der Dalai Lama eine ruhige Veranstaltung erleben." Geregelt wurde inzwischen die Parkplatz-Frage am Flughafen selbst. Weitere Parkflächen werden an der nahen Trabrennbahn ausgewiesen.

Sicherheits-Aufgaben übernimmt das Team von Security Schmitz. Die Polizei ist mit "ausreichender Mannstärke" präsent. Bei der Bewirtung an Tresen in der Halle zeichnet Michael Hollmann von der Bolten Brauerei verantwortlich.

Eine Live-Übertragung via Großbildschirm vor der Halle wird es wohl nicht geben. Endgültig entschieden sei das aber nicht, so Schlipköter. Der hatte Anfang Oktober 2007 denjenigen, die beim Riesen-Run auf die Eintrittskarten für den Dalai Lama leer ausgingen, diesen Ersatz-Sitzplatz angeboten. Nach nur 45 Minuten waren die regulären Tickets weg, begleitet von Pannen in Verkaufsstellen.

Dass der Dalai Lama spricht, macht der Initiativkreis der MGMG in seiner Reihe "Nobelpreisträger in Mönchengladbach" möglich.

Nobelpreis Den bekam der 72-Jährige 1989. Für "seinen unermüdlichen Kampf gegen Unterdrückung und Ungerechtigkeit".