Krankheit: Bude muss kürzer treten

Der OB ist nach gesundheitlichen Problemen gestern ins Rathaus zurückgekehrt. Die Ärzte haben ihm geraten, den Stress zu vermindern.

Mönchengladbach. Stress haben die Ärzte von Norbert Bude als Auslöser seiner massiven Gleichgewichtsstörungen der vergangenen zwei Wochen ausgemacht. Am Mittwoch, 18. April, war der Oberbürgermeister nachts per Rettungswagen ins Elisabeth-Krankenhaus gebracht worden. "Ich war um 3 Uhr wach geworden, merkte, dass etwas nicht in Ordnung war. Als ich mich setzen wollte, fiel ich nach links, als ich aufstehen wollte, stürzte ich aufs Gesicht", blickte der Odenkirchener gestern an seinem ersten Arbeitstag nach der Genesungsphase zurück. Die Ärzte stellten fest, dass das Gleichgewichtsorgan im rechten Ohr nicht durchblutet war und deshalb überhaupt nicht mehr funktionierte. Vier Tage blieb der 47-Jährige im Krankenhaus, bekam Infusionen, wurde mit Kortison behandelt. "Ich habe mich über die vielen Genesungswünsche von Bürgern und Kollegen und die ehrliche Anteilnahme aus allen Kreisen sehr gefreut", so der SPD-Mann. Sogar NRW-Innenminister Ingo Wolf übermittelte seine Grüße. Zuhause auf seiner Terrasse entspannte Bude bis Dienstag bei irischer und gregorianischer Musik und mit Romanlektüre. Gestern gaben die Mediziner dann endlich Entwarnung. Bude durfte wieder ins Büro. "Die Formel ist klar: Ich werde meinen Job weiter hundert Prozent erfüllen. Aber ich habe verstanden, dass mein Körper auch Regenerationsphasen und im Gegensatz zu den vergangenen Monaten mal einen freien Samstag oder Sonntag braucht", betonte der OB. "Druck und Erwartungshaltung von außen sind in den vergangenen Jahren enorm gestiegen", sagte ein Stadtsprecher gestern. Auf Oberbürgermeister kommt in ihrer Doppelfunktion als Verwaltungs-Chefs und Repräsentanten immer mehr zu. Für die ersten Tage im Dienst hat Bude mit seinen Mitarbeitern den Terminkalender abgespeckt. In der Zukunft will er häufiger auch die Mannschaft in zweiter und dritter Reihe bitten, Termine zu übernehmen, also die Bürgermeister und die Bezirksvertreter. "Und ich darf mir die schwierige Situation nicht so zu Herzen nehmen", deutet Bude an, wie es ist, seit 2004 SPD- Oberbürgermeister in einer Stadt mit CDU-/FDP-Mehrheit zu sein. Budes erneute OB-Kandidatur steht nicht in Frage.

Persönlich hofft Bude, der noch "gelegentliche Schlenker im Geradeaus-Gang" hat, dass er bald wieder als Linksfüßer seine Lehrer-Hobbymannschaft FC Rotstift unterstützen kann.