Kriminalität: Täter befüllten Geldautomat wie einen Gasballon

Die Polizei fahndet auf Hochtouren nach den Sparkassen-Gasbombern von Wickrath.

Mönchengladbach. Holztüren statt moderner Glaseingänge und notdürftig eingesetzte Fensterscheiben sind die deutlichen Spuren des Gasbomben-Einsatzes in der Sparkasse in Wickrath.

Zwei Tage nach dem brutalen Vorgehen der unbekannten Täter, die mit einer Gasbombe beide Geldautomaten in der Bank-Filiale am Wickrather Markt aufgesprengt haben, laufen die Ermittlungen der Polizei auf Hochtouren. Über den Stand der Ermittlungen schweigt sich die Polizei jedoch aus. Inzwischen wurde aber bekannt, wie es den Tätern gelang, die massiven Stahlkonstruktionen der Geldschränke aufzusprengen.

"Dazu befüllen die Täter das Innere des Geldautomaten wie einen Luftballon mit Gas", so ein Sicherheitsexperte. Dazu mussten die Täter den Automaten vorher komplett abdichten. Ob das Gas über den Geldausgabeschlitz oder durch eine Bohrung in die Geldautomaten geleitet wurde, ist nicht bekannt.

Die Vorgehensweise stützt jedoch die Vermutungen, dass es sich bei den Tätern um eine Bande handelt, die sich auf Übergriffe dieser Art spezialisiert hat.

Bislang sind Banken gegen diese Vorgehensweise machtlos. Zwar wurden inzwischen Gas-Alarmgeber in den Automaten installiert, doch die Gangster haben schnell eine Möglichkeit gefunden, diese Warnanlage mit einem simplen Trick zu umgehen. Das soll auch in Wickrath funktioniert haben.

Bei der Sparkasse selber hält man sich zu diesem Thema völlig bedeckt. Daher ist auch unklar, warum die Bank noch keine Belohnung auf die Ergreifung der Täter ausgesetzt hat und ob die Befüllung der Automaten mit über 100 000 Euro an einem Wochentag üblich ist.

Lediglich, dass die Geldautomaten in Wickrath bis Ende nächster Woche wieder einsatzbereit sein, teilte das Unternehmen mit.