Kritik an Regiobahn-Plänen

Anwohner aus Neuwerk sind gegen den Ausbau der Verbindung von Neersen über ihren Stadtteil bis Viersen.

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Mönchengladbach/Viersen. Der geplante Ausbau der S26-Linie vom Kaarster See in Richtung Viersen stößt auf massive Gegenwehr der Neuwerker Anwohner aus dem Wohngebiet Donk. Dies wurde bei teils hitzigen Diskussionen im Rahmen einer Infoveranstaltung zwischen rund 100 Neuwerker Bürgern und dem ehemaligen Geschäftsführer der Regiobahn, Joachim Korn, deutlich. Der geplante 6,1 Kilometer lange Streckenabschnitt zwischen Neersen und Viersen führt auch durch das Mönchengladbacher Stadtgebiet entlang der seit rund 50 Jahren stillgelegten Trassen, die im Zuge des Linien-Ausbaus reaktiviert werden sollen.

In den vergangenen Jahrzehnten sind Wohnsiedlungen entstanden. Die geplante Strecke würde teilweise direkt an Grundstücke angrenzen oder diese sogar durchqueren. Die Installierung von Lärmschutzwänden sei in direktem Kontakt zu Grundstücken nicht durchzuführen, so die Bürger.

Korn bestand darauf, dass angelegte Trassen wieder für den Bahnverkehr baurechtlich „gewidmet“, also verwendet werden könnten. Aufgrund der Jahrzehnte langen Stilllegung sind in unmittelbarer Nähe zur Strecke Gärten verlängert und Häuser gebaut wurden. Weitere Sorgen der Anwohner seien die Zerstörung der Reit- und Wanderwege. Der mit EU-Geldern geförderte „Euroga“-Radweg verläuft entlang der Strecke. Die Regiobahn wolle die vorhandenen Rad- und Wanderwege „bündeln und zusammenführen“, so Korn. Bezüglich der Finanzierung fielen für die Stadt rund acht Millionen Euro Kosten an.

Aus Sicht der Regiobahn habe eine Weiterführung der Strecke mehrere positive Effekte. Der Mönchengladbacher Norden ließe sich besser erschließen, eine alternative Schienenverkehrsbindung und ein Fahrzeitvorteil für Fahrten nach Düsseldorf bestünden zudem.

Dem widersprach der ehemalige Fraktionsvorsitzende der SPD, Lothar Beine. Die bestehende Verbindung ab dem Gladbacher Hauptbahnhof sei durch RE13 und S8 ausreichend und auch schneller als die S28.

Am 21. Mai wird die Bezirksvertretung Ost über den Fall beraten, ehe im Planungs- und Bauausschuss, sowie im Hauptausschuss debattiert wird. Die Städte Viersen, Neuss, Mettmann und Düsseldorf haben ihre Zustimmung zum Projekt bereits bekundet — nur Mönchengladbach noch nicht.

Der Bezirksvorsteher Ost, Hermann-Josef Krichel-Mäurer, versicherte, die Sorgen der Anwohner in Betracht zu ziehen. Sollte der Stadtrat das Projekt absegnen, kündigten die Bürger an, sich juristischer Mittel zu bedienen.