Kult und Genuss: Kulinarisches und Künstlerisches
Die Befürchtung, „ein solches Liebhaberobjekt“ könne in Mönchengladbach nicht funktionieren, war schnell ausgeräumt.
Mönchengladbach. Abseits des Verkehrslärms der Wilhelm-Strauß-Straße liegt der urige Hinterhof, wo die Gäste auf der Sonnenterrasse den Sommer und gebratenen Spargel genießen. Hinter dicken Backsteinmauern und hohen Fenstern — hier war einmal eine Nähfabrik — versteckt sich, was „Kult und Genuss“ sonst noch zu bieten hat.
„Eigentlich wissen uns bereits viele Leute zu schätzen, aber wir pflegen gerne das Image, ein Geheimtipp zu sein“, sagt Betriebsleiterin Christiane Lageveen schmunzelnd. Sie versteht ihre Location als einen Ort, an dem der Gast vielfältig genießen kann.
Gemeinsam mit Inhaber Werner Henssen hat sie sich 2010 den Traum erfüllt, „Kunst und Kultur mit gutem Essen zu verbinden“, so Henssen. Die Befürchtung, „ein solches Liebhaberobjekt“ könne in Mönchengladbach nicht funktionieren, war schnell ausgeräumt, erklärt die Betriebsleiterin.
Zunächst spezialisierten sich die beiden auf den Handel. Der Verkauf von Wein, Sekt, Kaffee, Schokolade, Öl und Accessoires ist nach wie vor ein Standbein von „Kultur und Genuss“.
Es kamen Weinverkostungsparty hinzu, die sich bald zu regelmäßigen Veranstaltungen mauserten. Hinter „Vino e musica“, „Whiskey tasting“ oder „After work wine“ verbergen sich genussvolle Abende mit kulturellen Events und Liveauftritten internationaler Musiker: „Ein perfekter Rahmen, um nette Leute kennenzulernen“, findet Christiane Lageveen.
Gleichgesinnte kommen auch bei den Koch- und Küchenpartys zusammen, die „Kult und Genuss“ mit wechselnden Angeboten organisiert.
Im hinteren Bereich des Gastraums können die Gäste an langen Holztischen dem Koch beim Wirken in der offenen Küche zusehen. Abgesehen von privaten Feiern, bittet „Kult und Genuss“ bisher ausschließlich mittags täglich zu Tisch. Auf den kommt meist mediterrane Küche mit asiatischem Einfluss.
„Dabei sind wir offen für die Anregungen unserer Gäste“, betont Inhaber Henssen. Sein Urgroßvater hatte 1877 in diesem Gebäude eine Hosennähfabrik gegründet. Unter dem Dach, wo einst die Näherinnen saßen, ist heute ein von Licht durchfluteter Tagungsraum, der zurzeit um eine Dachterrasse erweitert wird — noch mehr Platz für alles, was bei „Kult und Genuss“ möglich ist: Geschäftstreffen, Familienfeiern, Kunstausstellungen, Kabarett, Weinproben oder einfach einen Kaffee trinken. „Wir planen weiter und probieren Neues aus“, verspricht Christiane Lageveen.