Die Straße Luckenwäldchen in Hardt um 10.48 Uhr. Zwei Lader werfen Regale, Teppichreste, Kisten usw. in das große Loch des Fahrzeugs. In diesem Müll befindet sich auch eine alte Dose mit Polytanol. Das ist ein toxisches wie umstrittenes pulverförmiges „Begasungsmittel“ gegen Wühlmäuse und Maulwürfe.

Die Dose ist nicht fest verschlossen, folglich fliegt Pulver durch den Lade-Innenraum des Transporters und kommt hier mit Feuchtigkeit in Berührung. „So“, sagt Feuerwehr-Einsatzleiter Sven Hoffknecht, „entstehen gefährliche Dämpfe“. Die die zwei Belader und der Fahrer inhalieren.

Eine Anwohnerin hat die „torkelnden Männer“ beobachtet und die Feuerwehr alarmiert. „Denen ist ganz schlecht“, sagt sie am Telefon. Wenig später sind Hoffknecht und seine Leute, der Notarzt und die Polizei vor Ort. Feuerwehrleute mit Atemschutz versorgen die Verletzten. Sie werden schnell zum Krankenhaus gebracht. Zuvor hatten sie den Bereich um den Lkw weiträumig gesperrt.

Der Sperrmüll-Laster wird spontan zur GEM-Zentrale im Nordpark gefahren. Der Lenker ist ebenfalls mit einer Atemmaske geschützt. Im Freien wird die vergiftete Ladung entsorgt, sagt ein Feuerwehrsprecher. Das belastete Material wird in einen Gefahrgutbehälter verladen.

Ein Sprecher der GEM, an der auch die Stadt Mönchengladbach beteiligt ist, schloss nicht aus, dass die Firma Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Bislang sei nicht bekannt, „wer dieses gefährliche Zeug“ an die Straße legte. Allerdings gibt es laut Polizei „Verdachtsmomente“. Sie nahm die Ermittlungen auf.

Sondermüll — ob Giftstoffe, Farben oder Lacke — sollte man am Schadstoffmobil der GEM abgeben. Die Abgabe ist kostenfrei. Das Mobil steht regelmäßig in den Stadtteilen. Termin-Info unter Tel. MG 491039.