Mehr Schutz für Eselfiguren

Künstlerin ruft auf zum „Aufstand gegen Dumpfbacken“.

Foto: Titz

Waren Metalldiebe am Werk? Oder wurden die Esel-Skulpturen am Sonnenhausplatz zielgerichtet demoliert? Die Polizei hält Letzteres für möglich. Sie will nun in diesem Bereich die Präsenz der Streifen erhöhen. „Leider sind bei uns bis jetzt keine Hinweise auf Täter eingegangen — obwohl die Skulpturen auf einem sehr belebten Platz stehen“, sagt Polizeisprecherin Isabella Hannen. Polizei und Stadt stehen zurzeit im engen Kontakt, um über weitere Maßnahmen nachzudenken. Offenbar steht auch die Überlegung einer helleren Beleuchtung des Platzes im Raum.

Derweil wächst in Mönchengladbach die Zahl derer, die sich nicht von hirnlosen Zerstörern unterkriegen lassen wollen. „Von ein paar zerstörungswütigen Dumpfbacken lassen wir uns die Aufbruchstimmung in der Stadt doch nicht kaputt machen“, sagt Bestsellerautorin Rebecca Gablé. Sie findet die Idee, den Platz mit einer Webcam auszustatten gut und würde sich sogar an den Kosten beteiligen.

Hannelore Kersting kam aus dem Urlaub zurück und bekam als erstes zu hören, dass die Esel schon wieder demoliert wurden. Die Oberkustodin des Museums Abteiberg ist entsetzt. Die Bronzegruppe auf dem Sonnenhausplatz werde doch so freundlich aufgenommen, da sei es völlig unverständlich, dass es Menschen gibt, die mutwillig zerstören, was andere lieben. „Das ist kein Kavaliersdelikt, wer eine solche Tat beobachtet, muss sofort die Polizei verständigen.“ Immerhin handle es sich bei „Donkey’s Way“ von Rita McBride um eine Schenkung des Eigentümers des Minto an die Bürger der Stadt. „Deshalb sind die Bürger auch mitverantwortlich“, sagt Hannelore Kersting. Sie hofft, dass das Bewusstsein der Mönchengladbacher für die Empfindlichkeit von Kunst im öffentlichen Raum geschärft wird. „Der Materialwert der drei Schwänze, die jetzt verschwunden sind, ist äußerst gering.“ Bei der Polizei wird der Gesamtschaden mit 1500 Euro beziffert.