Zu teuer für Mönchengladbach Tiefgarage am Geropark wird nicht gebaut
Gladbach. · Die Stadt hat sich endgültig von den Plänen verabschiedet. Die Kosten seien viel zu hoch.
Es war eines der wichtigsten Projekte des Masterplans, und bis vor wenigen Wochen deutete wenig darauf hin, dass daraus nichts werden würde: Doch der Bau einer Tiefgarage auf dem heutigen Parkplatz am Geropark mit einem darüber neu angelegten See ist offenbar vom Tisch. Wie die Verwaltung in einer mehrseitigen Beratungsvorlage an die Bezirksvertretung Nord in dieser Woche mitteilte, sei die „Errichtung einer Tiefgarage, insbesondere einer zweigeschossigen, aus Kostengründen Stand heute nicht möglich“. Mit diesem Satz streicht das Rathaus eine der zentralen Ideen der vergangenen Jahre für das historische Gladbacher Stadtzentrum.
Die Idee hatte auf Mönchengladbach eine so große Anziehungskraft, dass der Planungs- und Bauausschuss im September 2016 ein entsprechendes Vorbild im niederländischen s’-Hertogenbosch besuchte. Die Gladbacher ließen sich dort von den Plänen inspirieren, erfuhren aber auch von den immensen Kosten: Das Projekt kostete die niederländische Stadt 50 bis 60 Millionen Euro. Der Gedanke für Mönchengladbach war, dass der Geroweiher vergrößert wird, und dafür der Parkplatz weichen muss.
Von den Plänen in dieser Form muss sich Mönchengladbach demzufolge nun verabschieden. „Das ursprüngliche Konzept ist sehr aufwendig und unglaublich teuer“, sagte Stadtplaner Frank Schulz in der Bezirksvertretung, ohne konkrete Summen zu nennen. „Die Vorstellung aus dem Masterplan ist auf keinen Fall so möglich.“ Bezirksvorsteher Herbert Pauls (CDU) ergänzte, man sei immer schon skeptisch gewesen, weil sich die Stelle nun einmal im Verlauf des Gladbach-Tals befinde. „Das Grundwasser ist in dem Bereich deutlich gestiegen“, sagte Pauls, was auch damit zu tun habe, das früher zahlreiche firmeneigene Brunnen in dem Bereich den Grundwasserspiegel erheblich abgesenkt hätten. Wesentlicher Hintergrund des Rückziehers dürfte aber sein, dass Parkplätze in dem Programm „Soziale Stadt“ nicht gefördert werden. Die Stadt wäre also auf einem riesigen Kostenberg sitzen geblieben.
Politiker kritisieren Kommunikation der Verwaltung
Dennoch wirkte die Absage bei den Bezirkspolitikern. Insbesondere kritisierten sie, dass dies quasi nebenbei in einem mehrseitigen Sachstandsbericht zur Fördermaßnahme Soziale Stadt Gladbach geschieht: „Die Tiefgarage und der vergrößerte Weiher hätten einen riesigen qualitativen Sprung bedeutet“, sagte SPD-Politiker Michael Hildemann und kritisierte, dies „en passant herauszunehmen“. FDP-Politiker Bernd Lamers sagte: „Dies ist eine sehr gravierende Änderung, die nicht einmal vorgetragen wurde.“
Die Verwaltung zeigte stattdessen eine Alternative auf. Demnach sei nun Ziel, ein überdachtes und zum Teil in den Boden eingelassenes Parkdeck „auszubilden und das Dach in die Parkgestaltung zu integrieren“. Die Planer stellen sich dort statt eines Sees Spiel- und Sportangebote vor in Verbindung mit Sandflächen, die zum Park hin um eine Gastronomie ergänzt werden könnten. „Die Planung eines Parkdecks soll in die Ausschreibung des Geroparks integriert und ein Planungsteam aus Freiraum- und Verkehrsplanern gebildet werden.“ Bezirksvorsteher Pauls sagte, er könnte sich Wasserspiele an anderer Stelle vorstellen.