Brauchtum in Mönchengladbach Bundesfest mit 25 000 Schützen abgesagt
Mönchengladbach · Mönchengladbach sollte im September 2021 eigentlich Schützenhauptstadt werden und viele tausend Gäste zum Bundesschützenfest empfangen. Statt dessen soll nun bei einem „Bundestag“ der Bruderschaften über die soziale Bedeutung des Brauchtums gesprochen werden.
(Red) Das für September in Mönchengladbach geplante Bundesfest mit 25 000 Schützen ist abgesagt. „Wegen der Unwägbarkeiten der anhaltenden Pandemie hat das Präsidium des Bundes der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften am Samstag in einer Videokonferenz die Absage beschlossen“, teilte Bezirksbundesmeister Horst Thoren mit. Eine Großveranstaltung dieser Ausmaße sei derzeit kaum vorstellbar, so Thoren: „Die Entscheidung schmerzt, ist aber alternativlos.“
Noch zum Jahresanfang hatte der Verband gehofft, dass sich die Pandemie schneller hätte in den Griff bekommen lassen. Unter der Schirmherrschaft von NRW-Ministerpräsident und CDU-Chef Armin Laschet wollten die Schützen aus sechs Diözesanverbänden am dritten Wochenende im September ihren neuen Bundeskönig ermitteln und am Fuß des Abteibergs groß feiern.
Statt des Bundesfestes soll es nun unter Corona-Regeln einen „Bundestag“ der Bruderschaften mit einigen hundert Teilnehmern geben, der sich als Impulsveranstaltung der sozialen und gesellschaftlichen Bedeutung des Brauchtums widmen wird. Oberbürgermeister Felix Heinrichs und Borussenpräsident Rolf Königs haben bereits ihre Unterstützung zugesagt. Der ausrichtende Bruderrat der Bruderschaften hofft, dass NRW-Ministerpräsident Armin Laschet, der seinen Besuch beim Bundesfest angekündigt hatte, jetzt auch zum „Bundestag“ kommen und dort am Samstag, 18. September, sprechen wird. Eine entsprechende Anfrage liegt in der Staatskanzlei vor. Austragungsorte für den Bundestag könnten der Veranstaltungsbereich im Borussia-Park und die Citykirche sein.
Stadtschützenfest von der
Absage nicht betroffen
Das Präsidium des Bundes hat dem Bezirksverband ausdrücklich für dessen gute Planungen und Vorarbeiten zum Bundesfest 2021 gedankt und deshalb angeboten, dass Mönchengladbach 2025 Ausrichter beim nächsten noch nicht vergebenen Festtermin sein kann. Horst Thoren freut sich über die Anerkennung: „Vieles von dem, was wir vorbereitet haben, können wir als Basis nutzen.“ Thoren gibt den Dank an die vielen Unterstützer weiter, die schon seit zwei Jahren in die Vorbereitungen eingebunden sind: „Jetzt ist 2025 unser Ziel.“
Die Absage des Bundesfestes hat keine Wirkung auf die Planungen für das deutlich kleinere Stadtschützenfest am ersten September-Wochenende. Der Bruderrat geht derzeit davon aus, dass zumindest alternative Festformate möglich sein werden. Allerdings wird es kein Bezirkskönigsschießen geben können, da wegen der Vielzahl der bereits abgesagten Schützenfeste in Stadt und Land die Kandidaten fehlen. Damit bleiben Bezirkskönig Jens Schmidt und seine Minister Barbara Kremer und Michael Verbocket bis 2022 im Amt.
Thoren ist die Impulsveranstaltung „Bundestag“ auch für die bruderschaftliche Arbeit in der Region wichtig: „Wir sind mehr als ein Feierverein. Gerade in der Krise haben sich viele Schützen in der Nothilfe engagiert. Den Zusammenhalt zu erhalten und zu stärken ist unsere grundlegende Aufgabe“, erklärte der
Schützenchef.