Spendenaktion der Caritas Mönchengladbach Ein Lichtermeer für alle, die im Dunklen stehen
Mönchengladbach · „Und man sieht nur die im Lichte, die im Dunkeln sieht man nicht.” Diese Zeilen aus Brechts Dreigroschenoper zitiert Frank Polixa, Geschäftsführer des Caritasverbandes Mönchengladbach, in seiner kurzen Ansprache.
Erklärtes Ziel der Aktion „Eine Million Sterne für eine gerechtere Welt” sei, das Licht auf diejenigen zu lenken, die sonst im Dunkeln übersehen würden. In diesem Jahr sind damit einerseits Waisen und Sozialwaisen in Tadschikistan gemeint, andererseits hilfsbedürftige Familien in Mönchengladbach. Der erste Vorsitzende des regionalen Caritasverbandes, Christof Wellens, freut sich darüber, zum ersten Mal seit vier Jahren wieder Gäste zu der Veranstaltung begrüßen zu können. Zuletzt durften die Sterne „nur unter Ausschluss der Öffentlichkeit zum Leuchten gebracht werden”.
Aus Gründen der Nachhaltigkeit werden die Kerzen, die gegen eine Spende angezündet und zu einem Lichtkunstwerk zusammengesetzt werden können, nun in Gläsern statt Plastikbehältern ausgegeben. Kaffee und Kakao werden aus fairem Handel angeboten, es gibt Glühwein und selbstgebackene Weckmänner.
Bisher hatte die Veranstaltung auf dem Adenauerplatz stattgefunden, diesmal wurde sie in die Jugendkirche an der Albertusstraße verlegt. Warmes, rotes Licht empfängt dort die Besucher, und auch der Kerzenschein verbreitet eine angenehm heimelige Atmosphäre. In die Kirchenräume eingeschlossen, ist das Leuchten trotzdem nicht, denn auch vor dem Gotteshaus und der benachbarten Caritaszentrale brennen Kerzen.
Ein 15-köpfiger Chor unter Leitung von Udo Witt untermalt die Veranstaltung musikalisch. Noch vor Ort ziehen die Veranstalter ein erstes Fazit des Abends. Wellens freut sich, dass die Veranstaltung bei Mitarbeitenden und Anwohnern so viel Anklang gefunden hat. Polixa hat eine Erklärung dafür: „Ein Licht in der dunklen Jahreszeit wärmt uns alle.“
An diesem Abend sind Gäste aus allen Altersgruppen in der Kirche anzutreffen. Kinder im Grundschulalter laufen durch den Raum und bewundern die Kerzen aus allen Perspektiven. Erwachsene stehen an den Seitenwänden oder unter der Empore, fotografieren das Lichtermeer und unterhalten sich an den Stehtischen. Senioren genießen den Abend auf den bereitgestellten Stühlen. Georg Maria Balsen, zuständig für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Caritas Mönchengladbach, nennt in einer ersten Schätzung 200 Besucher.