Verkehrsplanung in Mönchengladbach Ärger über wegfallende Parkplätze in Wickrath

Mönchengladbach · Die Verwaltung will Radstreifen markieren und Verkehrsinseln errichten. Dafür fallen unter anderem Stellplätze weg. Kritik gibt es aber auch wegen der Kommunikation des Vorhabens.

Die Maßnahme soll den Radverkehr stärken. (Symbolbild)

Foto: dpa/Hendrik Schmidt

(capf) An der Geldener Straße, der Poststraße, der Hochstadenstraße und an Rossweide soll die Nahmobilität gefördert werden. Dafür plant die Stadt, Schutzstreifen für Radfahrer zu markieren und vier Verkehrsinseln zu errichten. Dadurch entfällt auf der Poststraße eine Fahrspur und auf der Gelderner Straße sowie der Hochstadenstraße entfallen Parkflächen. Dazu gibt es Kritik: „Natürlich unterstützen wir jede Idee, Menschen positiv von Alternativen zum Auto zu überzeugen“, sagt Vanessa Odermatt, CDU-Landtagsabgeordnete und Ratsfrau: „Hier handelt es sich aber um Parkflächen vor der eigenen Haustür – und gerade in ländlicheren Gegenden, die entfernt von den Innenstadtzentren liegen, können viele zum Beispiel aus beruflichen, familiären oder gesundheitlichen Gründen nicht aufs Auto verzichten.“

Doch das ist nicht der einzige Kritikpunkt: Die Verwaltung hat Anwohner mit Flyern über die geplante Maßnahme informieren wollen, und ihnen die Möglichkeit eingeräumt, Rückfragen zu stellen und Anregungen einzubringen, die in der Vorlage für die Politik dargestellt würden. Diesen Flyer haben aber etliche Bewohner nicht oder erst verspätet bekommen, sagt Odermatt. Dadurch sei ihnen die Chance zur Beteiligung verwehrt oder limitiert worden. Die Verwaltung habe in einer Antwort „bestätigt, dass die Briefe viele Bürger nicht bekommen haben. Die Information und Beteiligung der Bevölkerung soll deshalb wiederholt werden“, teilt die Ratsfrau mit.

Laut Stadt soll mit dem Vorhaben in Wickrath unter anderem eine Lücke im Radwegnetz geschlossen werden. Auch sei die Maßnahme durch das Vorrangstraßennetz begründet. Die Gelderner Straße, Poststraße, Rossweide und Hochstadenstraße haben eine übergeordnete Verbindungsfunktion, weshalb an ihnen ein Angebot für den Fuß- und Radverkehr erforderlich sei. Odermatt entgegnet, dass mit dem Weg entlang der Niers am Schloss eine attraktive Alternative vorhanden sei.

Die CDU-Politikerin hat wegen der Maßnahme auch zu einer Bürgersprechstunde geladen, an der ihren Angaben zufolge etwa 50 Personen teilnahmen. Viele Teilnehmer würden den Vorschlag der Verwaltung für wenig durchdacht und überzogen halten. Ältere Besucher machten sich demnach auch Sorge, die Begegnungsstätte Rossweide nicht mehr besuchen zu können, wenn dort die Stellplätze entfallen.

Durch die Fristverlängerung haben Anwohner nun die Chance, ihre Anliegen direkt an die Verwaltung zu tragen. Und auch der politische Beschluss ist nach hinten verschoben worden: Die Maßnahme, die unter www.stadt.mg/wickrath eingesehen werden kann, soll nun erst im November in die Gremien gehen.

(capf)