Verschiebung wegen Corona-Pandemie Langes Warten auf Konfirmation und Kommunion
Mönchengladbach. · Normalerweise werden Konfirmationen und Erstkommunionen im Frühjahr gefeiert. Durch die Corona-Pandemie verschieben sich die Termine in diesem Jahr. Das ist verständlich, für die betroffenen Kinder und Jugendlichen dennoch ärgerlich.
Hannah wollte nach dem Gottesdienst mit ihrer Familie essen gehen. Auf Valentin hätte zu Hause ein Caterer mit einem leckeren Buffet gewartet. Nick hatte sich darauf gefreut, mit der ganzen Familie zu feiern. Die drei Jugendlichem hatten die Feiern zu ihrer Konfirmation bereits geplant – dann kam Corona. Nun müssen sie sich noch eine Weile gedulden und ihre Pläne an die Pandemie-Bedingungen anpassen.
Gottesdienste sind inzwischen unter Auflagen wieder möglich, ebenso wie manche Feiern. Davor blieben Kirchen wochenlang geschlossen. Die evangelischen Gemeinden in Mönchengladbach mussten ihre Konfirmations-Termine im Frühjahr verschieben. Auch für die Erstkommunion mussten die katholischen Gemeinden Alternativen suchen.
Von der Verschiebung erfuhren Hannah, Valentin und Nick, die in der Christuskirchengemeinde konfirmiert werden, kurz nach dem Lockdown im März. „Ich fand es erstmal sehr schade, weil man sich schon sehr darauf gefreut hat“, sagt der 14-jährige Valentin Freund. „Ich hab’ mich auch schon auf die Familie gefreut, die kommt. Auf so ein Fest freut man sich ja immer“, sagt Nick Lawrenz (13). „Und man wusste ja nicht, was noch passiert“, fügt Hannah Winterhoff (13) hinzu. Trotzdem halten sie es für richtig, dass der Termin verschoben wurde. „Der ursprüngliche Termin war noch ziemlich mittendrin im Lockdown. Das hätte ich nicht schön gefunden mit so vielen Maßnahmen“, sagt Valentin.
Mittlerweile hat die Gemeinde einen Ersatztermin gefunden. Statt auf den 10. Mai dürfen die Konfirmanden sich nun auf den 5. September freuen. Was die Jugendlichen begrüßen: Alle neun Konfirmanden ihrer Gruppe können gemeinsam in der Christuskirche feiern. „Wir haben jetzt eineinhalb Jahre zusammen Unterricht gehabt. Das ist jetzt wie ein Abschluss in der Schule“, sagt Valentin. Die Zahl der begleitenden Familienmitglieder muss jedoch begrenzt werden.
Feiern zur Erstkommunion
zum Teil in diesem Jahr
Viele andere Gemeinden haben die Konfirmanden in kleinere Gruppen aufgeteilt, um die Abstandsregeln beherzigen zu können. So feiert die Martin-Luther-Kirchengemeinde in Rheindahlen an vier Terminen Ende August und Anfang September. Normalerweise gibt es dort zwei Feiern. Auch die Friedenskirchengemeinde teilt die Konfirmanden in kleinere Gruppen auf. Die Feiern sollen nun im September und Oktober stattfinden, voraussichtlich alle in der Friedenskirche – der größten der vier Kirchen der Gemeinde. Die Evangelische Kirchengemeinde Rheydt wiederum feiert mit einer Gruppe im August, die anderen Jugendlichen werden voraussichtlich im kommenden Jahr im Mai konfirmiert werden.
Auch die Feiern zur Erstkommunion werden teilweise noch in diesem Jahr, teilweise erst 2021 nachgeholt. Vorreiter ist dabei die Gemeinschaft der katholischen Gemeinden in Giesenkirchen. Dort wurde in den vergangenen Wochen bereits an mehreren Terminen mit jeweils drei bis fünf Kindern und ihren Familien die Erstkommunion gefeiert. Viele kleine Feiern mit wenigen Teilnehmern plant auch die Pfarrei Maria von den Aposteln, allerdings erst im Oktober. St. Vitus und St. Benedikt wiederum feiern mit einigen Familien später im Jahr, voraussichtlich im September, mit anderen erst im kommenden Jahr. Zehn der 40 Kommunions-Kinder von St. Benedikt wollten lieber den späteren Termin, wie Bettina Wefers vom Pfarrbüro erklärt. In der Pfarre St. Vitus wiederum hofft man darauf, im kommenden Jahr einen großen Gottesdienst feiern zu können – „nach Corona“, wie Gemeindereferent Christoph Rütten sagt. „Wann der Termin sein wird, wissen wir aber natürlich alle nicht.“
Valentin, Hannah und Nick sind froh, dass sie nicht bis 2021 auf ihre Konfirmation warten müssen. „Nächstes Jahr feiern dann ja auch die jüngeren Konfirmanden. Vielleicht gäbe es da Chaos“, sagt Valentin. Er sei zufrieden, dass der Termin so schnell wie möglich nachgeholt werde. Auch Nick hätte es frustrierend gefunden, ein Jahr warten zu müssen. „Dann freut man sich halt noch mehr, dass es jetzt im September ist“, sagt der 13-Jährige.